Cholesterinwerte: Ernährung hat großen Einfluss

Erhöhte Cholesterinwerte im Blut werden als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten angesehen. Das durch Nahrung zugeführte Cholesterin spielt zwar eher eine untergeordnete Rolle. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Ernährung belanglos wäre, vielmehr stellt eine sinnvolle Diätetik die Basistherapie dar.

Den größten Teil des Cholesterins produziert der Körper selbst – vor allem in der Leber, teilweise auch im Darm. Wichtig zu wissen: Sinkt die Zufuhr an Nahrungscholesterin, steigert sich die körpereigene Produktion und umgekehrt! Der Umstieg auf cholesterinarme Kost, wie immer noch teilweise propagiert, kann somit keine wirksame Methode sein, um erhöhte Cholesterinspiegel in den Griff zu bekommen.

Dennoch hat die Ernährung großen Einfluss auf die Cholesterinwerte. Und eine Ernährungsumstellung sollte zur Basistherapie erhöhter Werte gehören. Dabei stehen zwei Maßnahmen im Vordergrund:

Circa 1,5 Gramm Cholesterin werden täglich über die Gallensäuren ausgeschieden, die Hälfte aber wieder über den Darm rückresorbiert. Will man diese Rückaufnahme abmildern, sollte man vermehrt Ballaststoffe zuführen. Diese können die Rückresorption des Cholesterins im Darm unterbrechen und führen so zu einer erhöhten Neuproduktion von Gallensäuren. So wird mehr Cholesterin verbraucht, und der Cholesterinspiegel sinkt. Günstig ist also eine ballaststoffreiche Ernährung. Die zusätzliche Einnahme des Hausmittels Haferkleie (zwei Esslöffel pro Tag) hat sich bewährt, auch rotes Reismehl zeigt mitunter gute Effekte.

Ein hoher Gehalt bestimmter Fette bzw. Fettsäuren in der Ernährung steigert den Cholesterinspiegel. Andere Fette wirken dagegen positiv:

► Die gesättigten Fettsäuren (vorzugsweise in Tierprodukten) und Transfettsäuren (vorzugsweise in Süßigkeiten, Backwaren, Fritten) sind für den Anstieg des Cholesterins, insbesondere des schlechten LDL-Cholesterins, verantwortlich.

► Bei erhöhtem Anteil ungesättigter Fettsäuren (z. B. Ölsäure in Oliven- und Rapsöl sowie Omega-3-Fette in Lein-, Hanf-, Rapsöl und Fisch) kehrt sich die Situation eher um: LDL und damit Gesamtcholesterin sinken, die guten HDL-Cholesterine steigen tendenziell, das Blut wird dünner und seine Fließeigenschaften verbessern sich.

Ausführliche Informationen rund um Cholesterinwerte – und wie man sie in den Griff bekommt – in der Naturarzt-Ausgabe 9/2011. Sie erscheint am 24. August.