Knoblauch

Aromatische Knolle – Wohltat für die Gefäße

Dipl.-Biol. Susanne Kudicke

Bei Knoblauch (Allium sativum) scheiden sich die Geister, die einen lieben ihn, die anderen meiden jeden Hauch davon. Grund dafür ist weniger der Geschmack, sondern der Geruch, den der Knoblauch-esser nach dem Genuss verströmt. Schon in der Antike gab es Regeln, die Menschen mit Knoblauchgeruch auf Abstand halten sollten, z. B. war er in „besseren Kreisen“ verpönt. Tempel durften nach seinem Verzehr nicht mehr betreten werden. Auch bei uns war er lange verachtet, wurde aber mit Einzug der internationalen Küche in hiesige Restaurants und zunehmender Reisetätigkeit gesellschaftsfähig. Hinzu kamen noch wissenschaftliche Erkenntnisse bezüglich seiner gesundheitlichen Vorzüge.

Gegen den Geruch, der auf das enthaltene schwefelhaltige Allicin zurückzuführen ist, gibt es viele Rezepte. Laut einer US-amerikanischen Studie ist ein Glas Milch beim oder nach dem Essen das beste Mittel gegen die Knoblauchfahne. Sie neutralisiert 50 Prozent der Schwefelverbindungen im Atem und ist damit effektiver als Zähneputzen. Ein weiteres gutes Mittel ist Chlorophyll, z. B. aus Petersilie oder in Kapseln. In Asien wird Ingwer empfohlen, in Italien kaut man Gewürznelken, in Marokko Kardamomsamen. Da Geruchsstoffe teilweise auch über die Haut abgegeben werden, lässt sich der Geruch allerdings nicht vollständig neutralisieren.

Das ursprünglich aus Süd- und Zentralasien stammende Zwiebelgewächs ist fast weltweit als Gemüse und Gewürz bekannt. Einen besonderen Stellenwert genießt es in den Küchen des gesamten Mittelmeerraums, des Nahen Ostens und weiten Teilen Asiens. In vielen Ländern bekommt man Knoblauchzehen frisch oder in Salzlake oder Öl eingelegt. Es gibt Gerichte bei denen der Knoblauchgeschmack im Vordergrund steht, wie etwa Spaghetti aglio e olio, Knoblauchbrot, Aioli und Tzatziki. Oder man nutzt die allgemein geschmacksverstärkende Wirkung und fügt Knoblauch als Gewürz zu den Speisen.

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 9/2017