Beziehungen bewusst gestalten
Bewusstsein

Beziehungen bewusst gestalten

Marion Jettenberger

Die Gestaltung von Begegnungen und Beziehungen gehört zu unseren wichtigsten Lebensaufgaben. Wir begegnen uns tagtäglich in unterschiedlichen Beziehungsgefügen – familiär, freundschaftlich und beruflich. Nicht selten aber machen uns Beziehungen zu schaffen, weil so manche Be-gegnung auch schnell zur Ent-gegnung werden kann.

Vom jüdischen Religionsphilosoph Martin Buber (1878–1965) stammt der Ausspruch „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“. Jede Beziehung fängt mit einer ersten Begegnung an. Um sie zur beiderseitigen Zufriedenheit gestalten zu können, braucht es Bewusstheit, Achtsamkeit und Verantwortung. Bewusstheit im Sinne einer bewussten Beziehungsgestaltung, mit dem Wissen um die Kostbarkeit und Einzigartigkeit einer jeden Begegnung. Achtsamkeit im Sinne von Achtung, Wertschätzung, Präsenz im Hier und Jetzt, sowie dem bewussten Wahrnehmen der vielen kleinen Begegnungen und Momente des Miteinanders im Alltag, die unsere Beziehungen und Begegnungen maßgeblich mitgestalten. Verantwortung übernehmen für die Verbindung zwischen zwei Menschen, die immer wieder der Pflege bedarf, damit das „Band“ hält. In „Der kleine Prinz“ von Saint-Exupery heißt es: „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast.“

Beziehung bedeutet „Immer-im-Kontakt-sein“, die ständige Begegnung vom Ich und Du. Dabei gibt es nicht nur die äußere Ebene, sondern auch eine innere Ebene, nämlich die Begegnung mit sich selbst und der eigenen Beziehung zu sich. Wir sind nur fähig, Beziehungen gut zu gestalten, wenn wir auch gut mit uns selbst in Kontakt stehen. Diese Verbindung beschrieb Mahatma Gandhi (1869–1948): „Du und ich – wir sind eins. Ich kann Dir nicht wehtun, ohne mich dabei selbst zu verletzen.“

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