Basilikum

Das königliche Kraut kann mehr als Pesto

Dipl.-Biol. Susanne Kudicke

Zwar wird die Gewürzpflanze Basilikum (Ocimum basilicum) aus der gleichnamigen Gattung Basilikum vor allem mit der italienischen Küche in Verbindung gebracht, das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des aromatischen Krauts umfasst jedoch das tropische Afrika und Asien. Man schätzt, dass Basilikum im 12. Jahrhundert nach Deutschland gekommen ist. Der Name Basilikum stammt vom griechischen basilikos und bedeutet königlich.

Es gibt eine große Anzahl von Sorten, die sich hinsichtlich Größe, Blattform, Blattfarbe und Duft unterscheiden. ‘Opal‘ ist eine rotblättrige Sorte, ‘Cinnamon‘ duftet nach Zimt, ‘Lemon‘ ähnlich wie Zitronenthymian. Aus der Gattung Basilikum kennt man hier noch drei Arten Thai-Basilikum, Gewürze der thailändischen Küche, und Tulsi, das Indische Basilikum, als ayurvedischen Tee. Bei uns wird das einjährige, frostempfindliche Kraut in Töpfen oder als Bundware angeboten. Deutsche Freilandware kommt zwischen Ende Juni und Anfang Oktober auf den Markt. Aus dem Gewächshaus gibt es Basilikum das ganze Jahr. Es lässt sich aber auch leicht in Töpfen am Fenster oder auf dem Balkon selbst ziehen. Abgeschnittene Triebe, die man in Wasser stellt, bilden nach kurzer Zeit neue Wurzeln. Man kann auch die Pflanzen aus einem gekauften Topf teilen und in vier neue Töpfe pflanzen: Nur Pflanzen mit grünen Stängeln verwenden und die Triebspitzen vorher kappen. Dann in mit etwas Sand gemischte Erde und Tontöpfe pflanzen, an einen warmen, sonnigen Platz stellen (nicht unter 12 °C) und nur von unten gießen. So hat man wahrscheinlich den ganzen Sommer einen Vorrat.

Basilikum blüht von Juni bis in den Herbst. Die Blütendolden sollte man regelmäßig abknipsen, das Wachstum wird dadurch angeregt. Es bilden sich Seitentriebe und die Pflanzen werden üppig und buschig. Die Blüten sind ebenfalls essbar. In der Küche verwendet man Basilikum frisch oder getrocknet. Letzteres hat aber an würzigem Aroma erheblich eingebüßt. Die Blätter lassen sich auch tiefgefroren oder mit Salz bestreut und mit Olivenöl bedeckt aufbewahren.

Besonders gut passt Basilikum zu Gerichten mit Tomaten, egal ob kalt oder warm. Auch Auberginen, Paprika und Bohnen schmecken mit dem beliebten Küchenkraut. Würzen lassen sich außerdem Soßen, Suppen und Salate. Italienisches Pesto ist die bekannteste Soße mit Basilikum, die sich aus frischen Blättern, Pinienkernen, Olivenöl, Parmesankäse, Knoblauch, Salz leicht selbst herstellen lässt. Basilikum am besten immer roh verwenden, nicht mitkochen. Man gibt es erst am Ende der Kochzeit an die Speisen oder streut es über das fertige Gericht. Es harmoniert gut mit Rosmarin und Bohnenkraut und ist mit Thymian, Majoran und Rosmarin Bestandteil der Kräuter der Provence.

Das Küchenkraut stärkt die Verdauungsorgane und wirkt gegen Blähungen. Auch ein Tee aus Basilikumkraut hilft gegen Blähungen und Magenverstimmung. In der Volksheilkunde trinkt man ihn außerdem gegen Appetitlosigkeit, nervöse Unruhe und Schlaflosigkeit. Dazu übergießt man 1 bis 2 gehäufte Teelöffel gehacktes Kraut mit 250 ml kochendem Wasser, lässt 10 bis 15 Minuten ziehen und gießt den Tee dann durch ein Sieb ab. Für eine Teekur, z. B. bei chronischen Blähungen, trinkt man 2-mal täglich eine Tasse, legt nach 8 Tagen eine 14-tägige Pause ein und trinkt den Tee dann nochmal 8 Tage lang.

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 6/2016