Was heilt uns? Diese Frage stellt sich in der Psychotherapie immer wieder neu – jenseits von Diagnosekategorien und Methodenschulen. Die Gestalttherapie, begründet von Fritz und Laura Perls in den 1940er Jahren, gibt darauf eine bemerkenswert schlichte und zugleich tiefgründige Antwort: Heilung geschieht, wenn wir gegenwärtig werden – mit allem, was ist.
Im Zentrum der Gestalttherapie steht nicht die Suche nach Ursachen in der Vergangenheit, sondern die Aktivierung von Bewusstsein im Hier und Jetzt. Sie fragt: Wie erlebe ich mich in diesem Moment? Welche inneren Spannungen, Empfindungen, Gedanken und Bedürfnisse zeigen sich – gerade jetzt? Der Mensch wird dabei nicht als defizitär oder „zu therapieren“ betrachtet, sondern als ein sich selbst regulierendes Wesen, das Unterstützung beim Wiederfinden seiner inneren Orientierung braucht.