Kaki/Sharonfrucht

Götterfrucht aus Asien: aromatisch und saftig

Dipl.-Biol. Susanne Kudicke

Seit November ist sie wieder zu haben: Die orangefarbene Kaki, Frucht eines ostasiatischen Ebenholzgewächses, dem 3 bis 15 Meter hohen Kakibaum (Diospyros kaki). Die Früchte reifen oft erst nach dem Blattfall im Herbst. Äußerlich ähnelt die runde Beerenfrucht der Tomate, ist mit einem Durchmesser von 6 bis 8 cm jedoch größer. Das geleeartige Fruchtfleisch enthält bis zu acht oder mehr Kerne, Zuchtformen sind jedoch meist kernlos.

Der Gattungsname Diospyros bedeutet „Götterfrucht“ oder „Götterspeise“. Wir kennen Hunderte von Sorten, die vorwiegend in den Tropen und Subtropen wachsen. In Japan, China und Südkorea ist die Kaki eine der ältesten Kulturpflanzen. Heute wird sie in allen subtropischen und wärmeren Ländern angebaut, auch in Südeuropa. Von Oktober bis Dezember sind Kakis aus Italien und Spanien bei uns zu haben, Überseeware gibt es im Frühling und Sommer. Die bei uns erhältlichen Früchte tauchen auch unter dem Namen Persimone oder Sharonfrucht auf. Letztere sind für den Handel interessanter, da die Kaki erst dann richtig gut schmeckt, wenn sie nahezu überreif und deshalb weich, druck- und transportempfindlich ist. Unreife Früchte enthalten hingegen reichlich Gerbsäure und verursachen auf der Zunge ein pelziges Gefühl. Persimonen sind Kakis der spanischen Sorte ‘Rojo Brillante‘, die direkt nach der Ernte einem speziellen Reifungsverfahren unterworfen werden, der ihre Gerbstoffe (Tannine) abbaut, sodass die Früchte genussreif und süß, aber noch schnittfest sind. Ihr Geschmack wird als Kombination von Birne und Aprikose beschrieben. Die Sharonfrucht ist eine veredelte, hellorange Zuchtform aus Israel, die in der Sharonebene zwischen Haifa und Tel Aviv angebaut wird. Sie durchläuft ein ähnliches Reifeverfahren wie die Persimonen. Die Frucht hat eine eher flache Form, das schnittfeste, süß-saftige Fruchtfleisch erinnert geschmacklich an Zuckermelone und Pfirsich.

Reife Früchte können Sie ein bis zwei Tage im Kühlschrank aufbewahren. Unreife Früchte reifen bei Zimmertemperatur innerhalb von ein paar Tagen nach. Im Kühlschrank sind die Früchte etwa in zwei Wochen reif.

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 1/2017