Ob aus Metz oder Nancy: viel Süße und Aroma
Mirabelle

Ob aus Metz oder Nancy: viel Süße und Aroma

Dipl.-Biol. Susanne Kudicke

Die Mirabelle (Prunus domestica subsp. syriaca) wird auch als gelbe Zwetschge bezeichnet und ist eine Unterart der Pflaume. Sie gehört wie diese zur Familie der Rosengewächse. Der Name „Mirabelle“ leitet sich vom Lateinischen „mirabris“ ab, was „wunderbar“ bedeutet. Der Baum war ursprünglich in Kleinasien/Nord-Persien beheimatet und ging vermutlich aus einer Kreuzung der Pflaume mit der Kirschpflaume oder dem Schlehdorn hervor. Sie wird in Mittel- und Südeuropa sowie Nordafrika als Obst angebaut. In Mitteleuropa liegen die Hauptanbaugebiete in Lothringen, am Mittelrhein, in der Pfalz und in Mainfranken.

Die Mirabelle kann man leicht mit der sehr ähnlich aussehenden Kirschpflaume verwechseln. Letztere hat aber eine glattere und (vor allem nach dem Kochen) säuerliche Haut, der Stein löst sich nur schwer vom Fruchtfleisch, der Baum ist meist sehr dornenreich und blüht sehr früh im Jahr. Der Mirabellenbaum blüht eher spät. Seine Steinfrüchte besitzen einen Durchmesser von zwei bis drei Zentimetern, sind kugelig, tief wachsgelb und oft mit einer rötlichen Punktierung auf der der Sonne zugewandten Seite. Schattenfrüchte sind eher grün mit gelbem Fruchtfleisch. Es schmeckt sehr aromatisch süß bis süß-säuerlich und löst sich leicht vom Stein. Dieser ist rundlich-eiförmig. Erntefrisch sind Mirabellen in Deutschland von Juli bis September erhältlich. Um das volle Aroma zu erlangen, benötigt die Pflanze viel Sonne. Der Baum wird bis zu fünf Meter hoch.

Foto: Shutterstock/Karen Kaspar

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 8/2015