Rot und glänzend: Schönheit aus dem Orient
Granatapfel

Rot und glänzend: Schönheit aus dem Orient

Dipl.-Biol. Susanne Kudicke

In der Antike war der Granatapfel (Punica granatum) Symbol für Fruchtbarkeit, Leben, Macht und Unsterblichkeit. Er war das Vorbild für den Reichsapfel und ziert etliche Wappen. Die spanische Stadt Granada ist nach ihm benannt. Er selbst erhielt seinen Namen wegen der zahlreichen Kerne (lat. granatus = körnig, kernreich) unter der 5 mm dicken, ledrigen Schale. Etwa 400 Samen soll jede Frucht enthalten. Die kleinen Kerne sind von einem leuchtend roten, glasig, saftigen Samenmantel umgeben, der auf Druck leicht zerplatzt und den Saft frei gibt. Er schmeckt süß-säuerlich. Die Heimat des immergrünen Granatapfelbaums liegt in West- bis Mittelasien; heute findet man ihn auch im Mittelmeerraum.

Die Frucht selbst ist in etwa so groß wie eine Orange, kann jedoch bis zu 500 g auf die Waage bringen. Ihre Schale ist gelblich bis rot. An ihr sitzt der harte Blütenkelch, der einem Krönchen mit sechs Zacken ähnelt. Er diente als Vorlage für das bekannte Porzellan-Zwiebelmuster.

Ihre Hauptsaison haben Granatäpfel von September bis Dezember, werden aber oft bis März angeboten, weil sie recht lange haltbar sind. Im Kühlschrank kann man sie mindestens 2 Wochen lagern. Granatäpfel reifen nach der Ernte nicht nach. Einen reifen Granatapfel erkennen Sie an der leicht welken Schale. Er sollte in etwa so nachgiebig sein wie eine Avocado, und wenn man die Frucht mit dem Fingerknöchel beklopft, sollte es leicht metallisch klingen.

Foto: Sebnem Koken/Shotshop.com

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 10/2015