Erdbeeren

Rote Frucht: Augenweide und Gaumenschmaus

Dipl.-Biol. Susanne Kudicke

Bald ist es wieder so weit: Das erste heimische Obst – die Erdbeere – kommt im Mai/Juni auf den Markt. Es gibt von ihr circa 1000 Sorten, davon werden aber nur etwa 30 erwerbsmäßig angebaut. Einmaltragende Sorten bringen – hauptsächlich im Juni – vier Wochen lang Früchte hervor, immertragende (remontierende) Sorten fruchten von Ende Juli bis zum Frost. Bei Hobbygärtnern sind sogenannte Monatserdbeeren beliebt, die von Mai bis Oktober Früchte tragen und von der Walderdbeere abstammen, während die Gartenerdbeere aus der Kreuzung einer amerikanischen und einer chilenischen Erdbeere entstanden ist.

Frische Erdbeeren gibt es inzwischen das ganze Jahr über, ab Februar aus Spanien, Italien oder Griechenland, jedoch mit meist schwachem Aroma. Man tut sich und auch der Umwelt einen Gefallen, wenn man abwartet, bis die deutschen Früchte reif sind. Diese schmecken wesentlich besser, weil sie reif geerntet werden, und man spart den Transport über weite Strecken. Auch von teurer Treibhausware aus Übersee, Israel oder Ägypten sollte man die Finger lassen, denn sie ist meist mit Düngemitteln, die das Aroma verderben, Pflanzenschutzmitteln und Konservierungsstoffen belastet.

Erdbeeren zählen zu den nichtklimakterischen Früchten: Wenn sie unreif gepflückt werden, reifen sie nicht nach. Meist sind kleine Exemplare aromatischer und intensiver im Geschmack als große prächtige. Gleichmäßig rot glänzend und trocken sollten die Beeren sein und intensiv duften. Helle Spitzen deuten darauf hin, dass die Erdbeeren unreif gepflückt wurden.

Höchstens zwei Tage lang lassen sich frisch gepflückte Erdbeeren aufbewahren – sofern sie in einwandfreiem Zustand sind. Am besten legt man sie nebeneinander auf einen Teller und stellt sie mit Klarsichtfolie abgedeckt in den Kühlschrank. Vorsichtig waschen sollte man sie erst unmittelbar vor der Verarbeitung und zwar vor dem Putzen – sonst verlieren sie an Aroma. Erst danach die grünen Kelchblätter entfernen und die Früchte bei Bedarf zerkleinern. Zitronenmelisse, Minze, Estragon und Lavendel sowie Vanille unterstreichen das Aroma der Erdbeeren.

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 5/2016