Vielseitige Knolle für  jeden Geschmack
Kartoffeln

Vielseitige Knolle für jeden Geschmack

Dipl.-Biol. Susanne Kudicke

Ursprünglich in den südamerikanischen Anden beheimatet gelangte die Kartoffel im 16. Jahrhundert zunächst nach Spanien und breitete sich dann im restlichen Europa aus. Allerdings kamen die Gewächse zunächst als Zierpflanzen in Gärten und Töpfe. In Deutschland erkannte erst Friedrich der Große ihren wahren Wert und verordnete sie seinen Untertanen als Grundnahrungsmittel.

Kartoffeln enthalten viel hochwertiges Eiweiß (vor allem in Kombination mit Milch oder Ei), verdauungsfördernde Ballaststoffe, die Mineralien Kalium und Magnesium, sowie die Vitamine C, K und B. Die Mineralstoffe sorgen für ein ausgeglichenes Säure-Basen-Verhältnis. Jahrelang wurden Kartoffeln als Dickmacher verschrien, dabei machen sie aufgrund ihres hohen Gehalts an Kohlenhydraten und Ballaststoffen zwar satt, aber nicht dick. Was dick macht sind fette Soßen, Frittier- und Bratfett sowie fettes Fleisch, womit die Knollen oft daherkommen.

Heimische Frühkartoffeln werden von Juni bis August angeboten. Sie haben eine dünne Schale und man kann sie höchstens 14 Tage ohne Qualitätsverluste aufbewahren. Ab Mitte August gibt es kräftigere, mittelfrühe Sorten, die sich ebenfalls nur bedingt lagern lassen. Erst die Spätkartoffeln, die ab Mitte September im Handel sind, lassen sich einkellern. Ihre Schale ist robust, der Geschmack aromatisch.

Beim Kauf von Kartoffeln sollte man auf die Kocheigenschaften achten: Aus festkochenden Sorten, die weniger Stärke enthalten, lassen sich gut Salate, Bratkartoffeln, Gratins, Salz- oder Pellkartoffeln zubereiten. Vorwiegend festkochende, die nach dem Kochen eine mittelfeste Konsistenz aufweisen, eignen sich als Beilage für Gerichte mit Soßen oder Bratkartoffeln. Mit mehligkochenden, stärkereichen Sorten lassen sich Klöße, Pürees, Gnocchi, Puffer und Eintöpfe herstellen, Suppen und Saucen binden.

Foto: anjelagr/Fotolia

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 8/2016