Blaseninfekte ohne Antibiotika im Griff
Aus der ärztlichen Praxis

Blaseninfekte ohne Antibiotika im Griff

Peter Emmrich, Facharzt für Allgemeinmedizin

Mareike ist eine 42-jährige Fremdsprachenkorrespondentin eines großen Verlagshauses. Oft ist sie mehrere Tage mit Ihrem Chef auf Geschäftsreise unterwegs und meist passiert es auf der Rückreise: eine heftige Blasenentzündung macht ihr das Leben zur Hölle. Starke Schmerzen peinigen sie Tag und Nacht. Seit ihrem 18. Lebensjahr tritt diese Blasenentzündung immer wieder auf, mal monatlich und dann wieder erst nach zwei oder drei Monaten Pause. Meist helfen Antibiotika, aber oft muss sie starke Schmerzmittel nehmen, weil sie es einfach nicht mehr aushält. Nicht nur, dass ein ständiger Harndrang (Pollakisurie) besteht, auch die quälenden, stechenden Schmerzen zehren stark an ihrem mittlerweile schon sehr schwachen Nervenkostüm. Sie hat inzwischen bestimmt mehr als acht Urologen konsultiert und die Praxen meist lediglich mit einem Rezept über ein Antibiotikum wieder verlassen.

Blaseninfekt – ein Schleimhautproblem

Die Hintergründe dieser chronischen Schleimhautentzündung liegen allerdings woanders: 80 Prozent des Abwehrsystems sind im Darm etabliert. Via Blutbahn kommen die Abwehrzellen von dort zu allen Schleimhäuten des ganzen Körpers, auch zu den Augen, Ohren, Nase, Lunge, den Schleimhäuten der Urogenitalorgane sowie den Gelenkinnenhäuten. Ein hochkomplexes System also, das wir positiv stärken müssen, damit die Blasenschleimhaut genug Widerstandkraft erhält.

Foto: absolutimages/Fotolia

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 11/2015