Naturheilkundlicher Rat

Galle-Reflux

Dipl.-Biol. Peter Emmrich, Facharzt für Allgemeinmedizin

Seit einiger Zeit geht es mir (36 J., männlich) gar nicht gut. Ich habe immer häufiger Magenprobleme in Form von Sodbrennen und leichter Übelkeit. Auch Blähungen sind ein Thema. Vor ein paar Wochen wurde die Übelkeit schließlich so schlimm, dass ich mich erbrechen musste. Das Erbrochene hatte eine leicht olivgrüne Färbung, obwohl ich zuvor keine grünen Nahrungsmittel gegessen hatte. Das machte mich stutzig. Ich wollte es klären lassen und ging zu meinem Hausarzt. Er veranlasste eine Magen- und Darmspiegelung und eröffnete mir schließlich, dass ich unter einem Galle-Reflux leide. Davon hatte ich noch nie etwas gehört, obwohl mein Arzt meinte, das sei gar nicht so selten. Ich möchte mich mit diesen Symptomen nur ungern abfinden. Mein Arzt hat mir ein Medikament verschrieben, das nach seiner Aussage zu der Gruppe der „Antazida“ gehört, die gegen zu viel Magensäure wirksam sind. Obwohl dieses Mittel gut verträglich sein soll, bin ich misstrauisch. Gibt es auch naturheilkundliche Möglichkeiten der Behandlung? Das wäre mir wesentlich lieber.

In der Tat liegen Sie mit Ihrer Vermutung richtig, dass Antazida nicht die Lösung Ihres Problems sein können, denn diese Mittel sollten nur für ein akutes Geschehen angewendet werden. Die Präparate neutralisieren die Magensäure. Im Gegensatz zum üblichen Sodbrennen, das eben durch die Magensäure hervorgerufen werden kann, handelt es sich beim Galle-Reflux um eine Reizung durch ein Zuviel an Gallensäuren. Die Schichtgitterantazida, dazu gehört auch der Wirkstoff Magal­drat (z. B. in Riopan® Magen Gel), neutralisieren nicht nur Magensäure, sondern auch die Gallensäuren der Gallenflüssigkeit, wenn sie in den Magen gelangen. Darüber hinaus bildet das Medikament eine zusätzliche Schutzschicht auf der Magenschleimhaut. Das gleiche können wir mit einer natürlichen Substanz aber ebenso erreichen: dem Kartoffelsaft. Sie können den Saft selbst herstellen oder sich ein fertiges Produkt als Frischpflanzenpresssaft aus Apotheke oder Reformhaus besorgen. Davon werden dreimal täglich 50 bis 80 ml eingenommen. Der Kartoffelsaft beruhigt auf natürliche Weise die Belegzellen des Magens, die übermäßig Magensäure produzieren und überzieht mit seinen Inhaltsstoffen die gereizte Magenschleimhaut. Die Beschwerden verschwinden in der Regel nach fünf bis sieben Tagen und bleiben dann auch aus …

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 11/2020