MCS: Reizstoffe meiden ist die einzige Therapie
Was mir geholfen hat

MCS: Reizstoffe meiden ist die einzige Therapie

Gabriele Hoss-Reinhard

Der Kardiologe fand für die Herzrhythmusstörungen bei Gabriele Hoss-Reinhard keine Ursache und empfahl sie an einen Umweltmediziner. Dessen Diagnose lautete multiple chemische Sensibilität (MCS). Ihr Blut zeigte hohe Belastungen mit verschiedenen Chemikalien. Mit dem Wissen um die zahlreichen „Reizstoffe“ konnte sie sich endlich einen erträglichen Lebensraum schaffen.

Ich wusste nicht, wie mir geschah, als mir 1999 auf der Insel Föhr in unserer Ferienwohnung mit viel Plüsch und Teppichen ganz „schummrig“ wurde – Kreislaufversagen, Durchfälle, Schnupfen und Bronchitis. Der Urlaub endete für mich in der Inselklinik, wo ich 12 Tage verbrachte. Kochsalzinfusionen und Essen, auf das ich Lust hatte, sollten meinen aufgewühlten Organismus beruhigen. Bis ich fähig war, zu Mann und Kindern nach Hause zu reisen, benötigte ich weitere zehn Wochen. Dazu mietete ich mich in einer Allergiker-Wohnung ein. Ein Arzt begleitete meine langsame Erholung an viel frischer Luft. Allerdings provozierte seine anfängliche Kortisonbehandlung einen Rückfall und ließ mich auf 49 kg abmagern – bei einer Größe von 172 cm.

Daheim meldeten sich die zahlreichen Beschwerden erneut, oft kam Atemnot dazu. In einer Akutklinik zur Behandlung von Allergien wurden im Blut neben einer Allergie auf Sorbinsäure hohe Schadstoffbelastungen mit Chrom, Quecksilber, Titan, Nickel und anderen Stoffen gefunden. Bei dem Versuch, die Schwermetalle mit DMPS (einem chemischen Chelatbildner) auszuleiten, ging es mir hundeelend. Wir brachen die Behandlung ab. Um weitere Belastungen zu umgehen, habe ich beispielsweise alle Töpfe aus Cromargan durch Porzellan- und Emaille-Kochgeschirr ersetzt.

Foto: Thinkstock/PetarPaunchev

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 11/2015