Naturheilkundlicher Rat

Morbus Raynaud

Dr. med. Ulrike Keim

Mein Mann und ich sind beide begeisterte Sportler. Während er sich dem Krafttraining und Joggen verschrieben hat, liebe ich (45 Jahre) Ballett und Reiten. Wir legen Wert auf eine vegetarisch orientierte Vollwertkost. Bei ihm hat die intensive regelmäßige Bewegung zu einer gewissen Kälte-unempfindlichkeit geführt, weswegen in unserer Wohnung die Heizung eher niedrig eingestellt ist. Ich selbst bin ausgesprochen schlank und neige eher zum Frösteln. Daher habe ich es mir angewöhnt, die kühlen Temperaturen mit wärmender Kleidung zu kompensieren. Allerdings bemerkte ich im letzten Winter, dass ich immer wieder anfallsweise ganz weiße Finger bekomme. Anschließend werden sie bläulich. Mein Hausarzt machte einen Provokationstest mit Eiswasser, in das ich die Hände tauchen sollte, und diagnostizierte „Morbus Raynaud“. Davon hatte ich noch nie zuvor gehört. Allerdings las ich im Internet, dass eine häufige Minderdurchblutung in den Fingern im Extremfall zum Absterben der Fingerspitzen führen könne. Das will ich natürlich auf gar keinen Fall. Ich war immer sehr stolz auf unsere gesunde Lebensführung. Aber nun weiß ich nicht, was ich tun soll. Kann ich mit naturheilkundlichen Mitteln etwas bewirken?

Die Beschwerden Ihrer Finger sprechen tatsächlich für Morbus Raynaud oder ein Raynaud-Syndrom. Das Syndrom ist nach dem französischen Arzt Maurice Raynaud benannt. Er lebte von 1834 bis 1881. In seiner Doktorarbeit beschrieb er als Erster die nach ihm benannten Symptome. Man unterscheidet zwischen dem primären und dem sekundären Raynaud-Syndrom. Bei ersterem bestehen die Beschwerden eigenständig, bei letzterem haben die Symptome ihre Ursache in einer anderen Erkrankung, meistens einer des Bindegewebes (Kollagenosen), die zum Formenkreis der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen zählen. In Ihrem Fall spricht alles für ein primäres Raynaud-Syndrom. Daran leiden etwa 7 bis 12 Prozent der Bevölkerung. Neun von zehn Betroffenen sind Frauen …

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 3/2020