Dr. med. Rainer Matejka

Naturheilärztlicher Rat – Entzündung durch Vitamin E?

Seit etwa vier Jahren nehme ich für meine Gelenke regelmäßig Vitamin E ein. Es hat mir auch geholfen, nur bekam ich in regelmäßigen Abständen Venenentzündungen. Teilweise sind sie so schmerzhaft, dass ich nicht mehr gehen kann. Kein Arzt fand die Ursache heraus. Kürzlich las ich, dass man von Vitamin E Venenentzündungen bekommen kann. Wie soll ich mich künftig verhalten? Ich muss gestehen, auch ich habe noch nicht gehört, dass Vitamin E Venenentzündungen auslösen soll. Bei Ihnen könnten auch andere Ursachen mitspielen. Anlass für eine Venenentzündung gibt meist eine ungünstige Zusammensetzung des Blutes, indem es zu dick oder auch übersäuert ist. Um dies abzuklären, sollten Sie Ihr Blut auf den Hämatokrit- und Fibrinogen-Wert hin untersuchen lassen. Es erscheint auch sinnvoll, z. B. über die Laborwerte CRP (C-reaktives Protein) und ASL (Antistreptolysin-Titer), abzuklären, ob chronische Entzündungen in Ihrem Körper bestehen. Bei einer Abweichung dieser Werte von der Norm sollte Ihr Arzt entsprechende therapeutische Gegenmaßnahmen einleiten. Ich könnte mir vorstellen, dass sich bei Ihnen "entsäuernde" Maßnahmen günstig auf die Venenentzündung auswirken: basische, vegetarisch betonte Kost und dazu Basenpulver wie Neukönigsförder Mineraltabletten®, Basentabs®Pascoe, MeineBase® oder Basosyx®. Außerdem empfehle ich, die Vitamin-E-Dosis auf täglich 200 IE zu reduzieren. In verschiedenen Studien wurde herausgefunden, dass bei entzündlichen Erkrankungen bereits 200 IE einen guten Heileffekt haben, vorausgesetzt, man nimmt gleichzeitig täglich 200 mg Vitamin C dazu ein. Bei ausschließlicher Verwendung von Vitamin E scheint dieses selbst zum aggressiven freien Radikal zu werden. Dies wäre auch eine mögliche Erklärung, falls Vitamin E tatsächlich Venenentzündungen begünstigen sollte. Um das Vitamin E davor zu schützen, gibt man Vitamin C dazu. Heute gilt als Standard: Vitamin E und C immer zusammen nehmen. Der "Naturheilärztliche Rat" ersetzt nicht den Besuch bei einem naturheilkundlich tätigen Arzt.
Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 2/2007