Naturheilkundlicher Rat

Störende Ekzeme am Kopf

Antwort von: Anita Kraut, Heilpraktikerin

Ich bin 30 Jahre alt und leide an einem Ekzem am Kopf. Die Hauterscheinungen bilden sich auf Kopfhaut, Nase und Ohren. Nase und Wangen sind gerötet, die Haut schuppt sich und in den Ohren bilden sich große Mengen Ohrenschmalz. Fachärzte können neben der Diagnose „Seborrhoisches Ekzem“ nur Kortison anbieten. Ich möchte es aber nicht verwenden. Haben Sie eine Idee, was mir helfen könnte?

Aus der Feme lassen sich Hautveränderungen kaum fachmännisch beurteilen. Doch es gibt einige interessante Zusammenhänge, aus denen therapeutische Möglichkeiten abgeleitet werden können: Eine Hautkrankheit erscheint nicht wahllos irgendwo auf der Körperoberfläche. Es besteht immer eine Beziehung zu inneren Organen und zum seelischen Befinden. Der Bezug zu Organen ist relativ einfach: Entweder liegt die Hautveränderung direkt über dem Organ, oder sie verläuft entlang der Akupunktur-Meridiane der Organe oder auf bekannten Bezugspunkten. Die Hautkrankheit deutet schon alleine durch den Ort, der von ihr „gewählt“ wurde, darauf hin, welche Störung im Körper zuerst zu beheben ist. Die äußerliche Behandlung ist demnach nur zweitrangig. Sie soll die Heilung unterstützen und die Haut beruhigen.

Sie schreiben, dass die Hautveränderungen neben der Kopfhaut auch auf Nase, Wangen und Ohren zu finden sind. Wenn wir zuerst nach äußeren Einflüssen suchen, so fällt auf, dass die Bereiche von Nase, Wangen und Ohren bei Brillenträgern in Kontakt mit den Brillenmaterialien kommen. Sollten Sie eine Brille tragen, könnte es von einer Unverträglichkeit zum Beispiel von MetalIbügeln, Plastikbügeln und anderen Teilen der Brille herrühren. Ziehen Sie ihren Optiker zu Rate!

Über die Kopfhaut ziehen sich die Akupunktur-Meridiane von Blase und Galle sowie innere Äste von Leber und Niere. Sind diese Organsysteme überlastet, scheidet die Kopfhaut angefallene Stoffwechselschlacken und Giftstoffe über eine vermehrte Schuppen- und Talgproduktion aus. Daher ist es wichtig, reichlich zu trinken (am besten stilles Wasser) sowie Alkohol zu meiden. Unterstützend für Niere/Blase wären beispielsweise die Solidago-Tropfen Nestmann oder Relix spag. Peka Tropfen. Der Leber/Galle tun Legana® Extrakt-Kapseln sehr gut.

Es gibt noch einen weiteren Hinweis: Es ist dies der Bezug zum Darm – hier vor allem zum Dünndarm. Der obere Wangenbereich steht in Beziehung zum Dünndarm, ebenso der Gehörgang. Dies klingt eigenartig, liegt aber daran, dass der Vagusnerv über den äußeren Gehörgang, am Hals entlang, zum Darm verläuft, und hieraus auch „Rückkopplungen“ möglich sind. Das bedeutet beispielsweise, wenn Ihre Darmflora gestört ist oder Sie an Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten leiden, kann dies zu Jucken im Gehörgang führen, sowie zu vermehrter Ohrenschmalzbildung. Ich empfehle Ihnen daher eine fundierte Darmsanierung mit vorheriger Stuhluntersuchung bei einem ganzheitlichen Therapeuten.

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 4/2016