Hüten Sie sich vor Krafträubern!
Bewusstsein

Hüten Sie sich vor Krafträubern!

Dipl. oec. troph. Johanna Zielinski

Vielfältige Energieräuber tummeln sich in unserer Umgebung, vertreiben unsere Lebensfreude und schwächen unsere innere Balance. Zu ihnen zählen negativ eingestellte Personen, vorbelastete Orte, zwischenmenschlich problematische Situationen, die alltägliche Reiz- und Informationsflut, aber auch die eigene Denkweise. Doch es gibt effektive Sofortmaßnahmen, diese Räuber zu entlarven und unschädlich zu machen.

Kräftezehrende Beziehungen und Situationen sollten wir erkennen und entschärfen, denn nach jeder Begegnung fühlen wir uns unwohl. Plötzliche Stimmungswechsel in bestimmten Situationen sind erste Anzeichen dafür, dass Krafträuber tätig sind – ebenso Erschöpfung, eine negative Sichtweise oder Selbstzweifel. Empathische Menschen, die sich gut in andere hineinversetzen können, werden leicht zum Opfer – aber auch jene, die schlecht Grenzen setzen können, es anderen immer recht machen wollen oder ein geringes Selbstwertgefühl haben.

Energieräuber sind oftmals auf den ersten Blick nicht als solche zu erkennen. Doch die eigene Reaktion auf Situationen oder Begegnungen mit Personen zeigt Ihnen den Weg: Sobald Sie bemerken, dass etwas zu sehr an Ihren Kräften zehrt, treten Sie einen Schritt zurück. Am besten, indem Sie den Ort des Geschehens verlassen, Ihre Gedanken auf etwas anderes lenken oder bestimmten Personen die Aufmerksamkeit entziehen.

Ihnen, welche Dinge, Personen oder Situationen Sie daran hindern, Ihr Leben so zu gestalten, wie Sie es gerne möchten. Analysieren Sie den Ist-Zustand und vergleichen Sie diesen mit dem gewünschten Soll-Zustand. Welche Probleme belasten Sie gerade? Welche Aufgaben wachsen Ihnen über den Kopf? Wofür fühlen Sie sich verantwortlich? Was kommt zu kurz?

Distanzieren Sie sich zunehmend von Menschen und Dingen, die Ihnen nicht gut tun, und reduzieren Sie die Begegnungen mit ihnen. Überprüfen Sie bei Begegnungen und Tätigkeiten, ob Sie mit Vergnügen oder nur mit Pflichtbewusstsein dabei sind. Sie müssen nicht immer für andere da sein und dürfen auch eine Bitte ablehnen. Wenn das Geben und Nehmen in einer Beziehung längerfristig einseitig geworden ist, dann ist es Zeit, Begegnungen zu reduzieren oder die Beziehung abzubrechen.

Ruhepausen sind nicht egoistisch, sondern gesunder Eigennutz – schalten Sie Ihr Telefon z. B. öfter auf lautlos. Der Versuch, überall gleichzeitig zu sein, jedem stets zu Diensten, kann auf Dauer krank machen. Als erwachsener Mensch hat man die Möglichkeit zu analysieren, was sich ändern muss, und dies auch klar in Worte zu fassen, um das eigene Wohlergehen zu stärken. Sie sind für Ihren eigenen Energiehaushalt verantwortlich, schützen Sie sich und ändern Sie das, was nötig und möglich ist. Setzen Sie sich und anderen Grenzen. Sie selbst sind ein Teil der Lösung des „Energie-Problems“. Mit diesem Bewusstsein können Sie Ihre Situation ins Positive, hin zu mehr Energie, verbessern.

Wenn Ihr Gegenüber sich in negativen Gedanken verliert, setzen Sie ihnen etwas Positives entgegen. Wenn das nichts nützt, können Sie ruhig vermitteln, dass Sie die negative Weltsicht stört und Sie die Dinge lieber positiv betrachten.

Fazit: Wir ziehen unsere Kraft und Motivation aus erfreulichen Ereignissen und Erfahrungen, einem angenehmen Umfeld, einer positiven Grundeinstellung sowie aus liebevollen Beziehungen. Jeden Tag haben wir die Chance, unsere Vitalität zu erneuern und uns in Balance zu halten. Schenken Sie Ihre Aufmerksamkeit harmonischen Beziehungen und glücklichen Angelegenheiten in Ihrem Leben und geben Sie Krafträubern keine Chance. Die Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916) schrieb: „Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.“

Foto: Jeanette.Dietl/Shotshop.com