Säurereiche Blattstiele als Frühlingsboten
Foto: Diana Taliun/Adobe Stock
Rhabarber

Säurereiche Blattstiele als Frühlingsboten

Dipl.-Biol. Susanne Kudicke

Der Gemeine oder Gewöhnliche Rhabarber (Rheum rhabarbarum) wird allgemein als Obst angesehen und meist zu süßem Kompott, Marmelade oder Kuchen verarbeitet. Er ist jedoch ein Gemüse aus der Familie der Knöterichgewächse, von dem wir die dicken, rot-grünen Blattstiele genießen. Die Rhabarbersaison beginnt Ende April und endet am 24. Juni. Danach nimmt der Oxalsäuregehalt deutlich zu, und man sollte die Stängel dann nicht mehr essen.

Rhabarber gelangte als Arzneipflanze aus Zentralasien oder China im Mittelalter ins Abendland, wo aus den unterirdischen Sprossachsen Arzneimittel hergestellt wurden. Erst Mitte des 18. Jahrhunderts lernte man, die fleischigen Blattstiele als Gemüse zu nutzen.

Auf unseren Märkten bekommen wir Rhabarber überwiegend aus einheimischer Freilandkultur, im zeitigen Frühjahr auch aus Anbau unter Folie. Man sollte ihn möglichst frisch essen, er hält sich aber auch in einem feuchten Tuch im Gemüsefach des Kühlschranks mehrere Tage. Die Stangen lassen sich – gewaschen, geschält und klein geschnitten – gut einfrieren.

Rhabarber entfaltet sein volles Aroma erst beim Erhitzen und sollte auch nicht roh verzehrt werden. Dazu die Stangen waschen, Stielenden und Blattansätze großzügig abschneiden, eventuell Schale oder harte Fäden abziehen. Zarte, junge Rhabarberstängel müssen nicht geschält werden …

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 4/2020