Der Sauerdorn macht seinem Namen alle Ehre
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Berberitze

Der Sauerdorn macht seinem Namen alle Ehre

Dipl.-Biol. Susanne Kudicke

Die gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris) wird aufgrund des säuerlichen Geschmacks der Beeren auch Sauerdorn oder Essigbeere genannt. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Nordafrika, sie ist aber auch in Europa, Westasien und Nordamerika zu finden. Bei uns wird der dornige Strauch gerne in Hecken angepflanzt. Oder er wächst wild an lichten Waldrändern und auf sonnigen Hängen. Man kann die Berberitzensträucher gut an der Gelbfärbung im Inneren der Zweige erkennen. Weil sie Zwischenwirt des Getreideschwarzrosts, eines Getreideschädlings sind, wurden sie allerdings in vielen Getreideanbaugebieten nahezu ausgerottet.

Der gesamte Strauch ist schwach giftig – mit Ausnahme der vollreifen Beeren. Sie können ohne Bedenken gegessen werden. Unreife Früchte enthalten eventuell Spuren von giftigen Alkaloiden. Nicht verwechseln sollte man den Strauch mit der häufig in Gärten gepflanzten Thunbergs Berberitze, deren Früchte sich nicht zum Verzehr eignen.

Die Sträucher blühen von Mai bis Juni mit gelben, büschelig in einer Traube zusammenstehenden Blüten, aus denen sich im August und September walzenförmige, leuchtend rote, circa ein Zentimeter lange Beeren mit zwei bis drei Kernen entwickeln. Diese schmecken fruchtig und erfrischend säuerlich. Man muss sie von August bis September/Oktober selbst ernten, denn es gibt sie kaum frisch zu kaufen. Im getrockneten Zustand sind die Beeren in türkischen oder persischen Lebensmittelgeschäften oder im Asia-Laden erhältlich. Vor der Verwendung sollte man die Beeren gründlich reinigen, denn sie können noch kleine Dorne oder Steinchen enthalten. Weicht man die getrockneten Beeren kurz vor dem Verwenden ein, werden sie wieder prall …

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 10/2018