Kurkuma

Die gelbe Wurzel aromatisiert und färbt

Dipl.-Biol. Susanne Kudicke

Kurkuma (Curcuma longa), auch Safranwurzel oder Gelbwurz genannt, gehört zur Familie der Ingwergewächse, stammt aus Südasien und wird in den Tropen, vor allem Indien, vielfach kultiviert. Die ausdauernde, krautige Pflanze mit ihren imposanten Blättern wird etwa einen Meter hoch. Die weiße bis blassrosa gefärbte Blüte wird als Schnittblume verwendet.

Die Würz- und Heilkraft steckt aber im Rhizom, dem Wurzelstock. Dieser ähnelt äußerlich dem des Ingwers und hat eine rauhe, unterteilte, hellbraune Haut, ist jedoch innen intensiv orange-gelb gefärbt. Verantwortlich für die gelbe Farbe sind die sekundären Pflanzenstoffe Curcumin und chemisch verwandte Curcuminoide. Im geschälten Zustand wird die Gelbwurz frisch und getrocknet als Gewürz und Farbstoff verwendet.

In der indischen Küche hat Kurkuma seit etwa 4000 Jahren ihren Platz, ebenso in der traditionellen indischen Heilkunst Ayur­veda. Dort wird sie als Mittel bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. In der westlichen Küche spielt die gelbe Wurzel keine große Rolle. Sie ist Bestandteil von Currypulver und dient unter der Nummer E100 der Lebensmittelindustrie als Farbstoff, etwa für Senf, Margarine, Teig- oder Wurstwaren. Kurkuma ist wesentlich preiswerter als der ebenfalls stark gelb färbende Safran. Auch Textilhersteller verwendeten die Wurzel zum Färben von Stoff. Es entstehen dabei gelbe bis tief orange Farbtöne. Außerdem kam sie zum Färben von Papier, Firnissen und Salben zur Anwendung. Seitdem es günstigere synthetische Farben gibt, hat die Gelbwurz in dieser Hinsicht keine Bedeutung mehr …

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 2/2020