Bewusstsein

Spiritualität der kleinen Dinge

Dirk Grosser

Im Bereich der Spiritualität und Religionen gibt es viele große Ideen: Erleuchtung, Eins-Sein, Erlösung, Gotteserkenntnis … Bedeutungsschwere Vokabeln, die zumeist Vorstellungen beschreiben, die jenseits unserer wirklichen Erfahrung angesiedelt sind. Oft halten diese uns davon ab, uns den ganz alltäglichen Wundern zuzuwenden. Dabei sind es gerade Letztere, die in uns einen wahrhaft spirituellen Dreiklang aus Achtsamkeit, Staunen und Dankbarkeit hervorrufen können. Obwohl das viel beschworene „Hier und Jetzt“ gerade in spirituellen Kreisen einen hohen Stellenwert einnimmt, führen ironischerweise eben jene spirituellen … weiterlesen

Bewusstsein

Krisen gehören zum Leben

Dr. phil. Christoph Quarch

Krisen vermögen unseren Alltag in den Grundfesten zu erschüttern. Eben noch sicher Geglaubtes kommt plötzlich ins Wanken. Wie geht es nun weiter? Doch der Zusammenbruch des Alten birgt auch eine Einladung zum Aufbruch. Es kommt nur darauf an, wie wir diese Erfahrung gestalten und nutzbar machen können. Unser Wort Krise leitet sich her vom griechischen Wort krísis. In den einschlägigen Wörterbüchern wird es mit „Entscheidung“, „Trennung“, „Kampf“ oder „Urteil“ übersetzt. Verfolgt man seine Herkunft aber weiter zurück in die frühe … weiterlesen

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Plädoyer für mehr Bescheidenheit

Alexandra Lill

Wo sind sie hin, die guten alten Tugenden der Bescheidenheit und Zurückhaltung? Kann es sein, dass Narzissmus sich (zumindest teilweise) immer mehr durchsetzt? Sich selbst zur obersten Priorität zu machen, scheint zu einer gesellschaftlichen Bewegung geworden zu sein: Kollektiver Egotrip statt Gemeinsinn und Hilfsbereitschaft. Heute ist fast jeder auf der Suche nach seinem wahren Selbst oder seiner wahren Berufung. Eine solche Reise nach Innen ist nachvollziehbar und auch durchaus sinnvoll – vorausgesetzt, der Blick auf die Bedürfnisse der anderen bleibt … weiterlesen

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Was ist wirklich wichtig im Leben?

Marion Jettenberger

In einer Welt mit so viel Schnelllebigkeit und allerlei Ablenkungen wird es immer schwieriger, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und den Fokus für das eigentlich Wichtige im Leben zu bewahren. Aber um sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können, muss man erst einmal wissen, was das ist. Sicherlich wünschen sich die allermeisten Menschen ein erfülltes Leben. Nur: Versteht nicht jeder etwas anderes darunter? Um das herauszufinden, ist es wichtig, immer wieder innezuhalten, das „Hamsterrad“ zu stoppen und sich den … weiterlesen

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Emotional lebendig sein ist wunderschön

Dr. med. Wolf-Jürgen Maurer

Empfinden Sie Ihr Leben als anstrengend? Spüren Sie eine unerklärliche Unzufriedenheit oder eine unbestimmte Sehnsucht nach mehr? Ohne zu wissen, was das genau bedeutet? Nehmen Sie diese Empfindungen ernst, sie könnten Botschaften Ihrer Seele sein, die versucht, mit Ihnen in Kontakt zu treten. Wenn Sie nur auf die lauten Stimmen der Welt hören und Ihren antrainierten Denk-, Fühl- und Verhaltensmustern folgen, dann laufen Sie Gefahr, zwanghaft Erfüllung und Zufriedenheit im Außen zu suchen, um eine innere Leere zu füllen. Ruhe, … weiterlesen

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Schätzen, was ist – es ist alles da

Johanna Katzera

Der Vorschlag, eine Zeit lang nichts zu kaufen oder zu beginnen, sondern dem, was wir haben, einen anderen Wert beizumessen, ist nicht wirklich neu. Vielleicht ist es aber die Umsetzung der Idee im eigenen Leben – und die positive Veränderung, die diese mit sich bringen kann … Die größten Ablenkungen sind meist nur einen Griff weit entfernt – verborgen in Hosen- oder Handtasche. Und manchmal sitzen sie sogar in unserem Kopf: als Gedanken, die uns fortreißen ins Gestern oder Morgen. … weiterlesen

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Entschleunigung so schnell wie nie

Prof. em. Dr. Karlheinz A. Geißler

Vor kurzem war die Welt noch in Ordnung. Wir waren sicher, in einer Demokratie zu leben, einer Gesellschaftsform, in der sich die Herrschenden auf den Willen des Volkes berufen. Mit Beginn der Corona-Krise folgt die Regierung nicht mehr dem Wollen ihrer Bürger und Bürgerinnen, sondern gehorcht den Imperativen eines unberechenbaren Virus. Seit einigen Wochen leben wir in einer Virokratie, einer politischen Ordnung, von der wir bisher nicht wussten, dass es sie gibt und wie sie funktioniert. Wir wissen es bis … weiterlesen

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Was Corona uns heute lehrt

Dr. phil. Christoph Quarch

In seinem vor fünf Jahren erschienen Weltbestseller „Homo Deus“ stellte Yuval Noah Harari nicht ohne Stolz fest, das Thema „Epidemien“ sei von der menschlichen Agenda verschwunden. Covid-19 alias „Corona“ spottet dieser Einschätzung: Zurzeit beherrscht nicht nur eine Epidemie, sondern eine Pandemie die Nachrichtensendungen weltweit. Ein unscheinbares Virus bringt zustande, was menschlichen Ambitionen nicht gelungen ist: eine drastische Reduktion der CO2-Emissionen, ein Einbruch des Flugverkehrs, Konsumverzicht. Derweil taumelt die Weltwirtschaft, die industrielle Produktion wird zurückgefahren, Millionen Menschen bangen um ihre wirtschaftliche … weiterlesen

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Die Kunst des Loslassens

Dr. phil. Christoph Quarch

Meister Eckhart, der große Mystiker des Mittelalters, hatte eine klare Botschaft: Loslassen ist der Weg zu Gott und damit auch zur Wahrheit, zum Glück, zu einem gelungenen Menschenleben. Aber nicht irgend­etwas gelte es loszulassen, sondern vor allem sich selbst. Das Motiv des Loslassens findet man auch in den Weisheitsschulen Asiens, bei den muslimischen Sufis oder in schamanischen Kulturen. Der Buddhismus hat eine große Sache aus dem Loslassen gemacht, hatte doch schon Gautama Buddha den Seinen empfohlen, sie mögen sich in … weiterlesen

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Gefühlskompetenz: mangelhaft

Patrizia Patz, Diplom-Betriebswirtin und Heilpraktikerin

Mit Emotionen – sprich Gefühlen – wird in Werbung, Verkauf und Politik häufig gearbeitet. Erfolgreich ist, wer sein Gegenüber emotional erreicht. Doch im Umgang mit den eigenen Gefühlen sind die meisten von uns Analphabeten. In Schule und Universität wird hauptsächlich unser Verstand trainiert und mit jeder Menge Fakten gefüttert. Ein hohes Maß an Intelligenz wird belohnt und wertgeschätzt. Aber Gefühle? Fehlanzeige! Die einzige „Ausbildung“, die wir in Sachen Gefühle erhalten, erfolgt durch gesellschaftliche und familiäre Konditionierung. Wir übernehmen in jungen … weiterlesen

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Träume werden wahr, Wunder Wirklichkeit

Dr. med. Wolf-Jürgen Maurer

Jede Krise oder Krankheit ist ein Weckruf, dass etwas Neues im Leben ansteht und das Leben selbst Sie ermutigen möchte, mehr auf Ihr Herz zu hören statt auf die Stimmen von Angst, Scham, Verzagtheit, Kleinheit und Schuld sowie Erwartungen unserer Umgebung. Was in einer Krise ins Wanken gerät, ist unser altes einengendes Selbst- und Idealbild, mit dem wir unsere Lebendigkeit eingesperrt haben. Doch das lässt sich unsere Seele – zum Glück! – nicht ewig gefallen. Wenn wir lange nicht auf … weiterlesen

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Es gibt nichts Gutes außer man tut es!

Marion Jettenberger

Ehrenamt macht glücklich, so der Glücksforscher Karlheinz Ruckriegel von der Technischen Hochschule Nürnberg, denn im Grunde möchte jeder mit seiner Zeit etwas Sinnvolles anfangen. Es gibt zahlreiche Untersuchungen, welche zeigen, dass Menschen, die ehrenamtlich tätig sind, zufriedener und glücklicher sind. Oft ist von der „Ellbogengesellschaft“ die Rede, aber nicht immer zu Recht. In Deutschland arbeiten 43,6 Prozent aller Einwohner ehrenamtlich. Das ergab der „Freiwilligen-Survey“, der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend alle fünf Jahre erhoben wird. Menschen, die … weiterlesen

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Geschehen lassen und loslassen

Dr. med. Volker Schmiedel

Dinge geschehen zu lassen, ist nicht das, was wir in der westlichen Gesellschaft gewohnt sind, denn wir sind Macher und Gestalter unseres Schicksals. Allerdings muss wohl jeder im Laufe seines Lebens die leidvolle, aber auch wertvolle Erfahrung machen, dass wir nicht alles unter Kontrolle haben. Sind Sie ein „Macher“ oder lieber ein „Geschehen-Lasser“? Wenn ich hier für das Geschehen-Lassen plädiere, dann deswegen, weil in unserer Gesellschaft das „Machen“ dominiert. Wir machen (meist) lieber irgendetwas, als gar nichts zu tun und … weiterlesen

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Zeitgemäße Gesundheit

Prof. Dr. rer. pol. Karlheinz A. Geißler

Die Frage nach dem „guten Leben“ kennt viele Antworten. Gesundheit gehört immer dazu. Gesundheit ist allerdings mehr als die Abwesenheit von Krankheiten, ebenso wie Gesundheitsvorsorge nicht das Gleiche wie Vermeidung von Krankheiten ist. Dazu gehört auch, dem individuellen inneren Rhythmus Beachtung zu schenken. Gesundheit nennen wir einen Zustand körperlichen und psychischen Wohlbefindens. Dazu zählen unter anderem Zufriedenheit, Wohlergehen, Lebensfreude und Lebensgenuss. Maßgeblich verantwortlich für deren Qualität sind die Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie die persönliche Lebensführung. Der „zeit-gemäße“ Umgang mit der … weiterlesen

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Schönheit: Bitte dreimal täglich

Dr. phil. Christoph Quarch

Was schon die alten Griechen wussten, bestätigt die heutige Wissenschaft der therapeutischen Kommunikation: Kultur heilt. Warum sind die alten Kurorte so schön? Warum findet man dort wunderschöne Bauten, aufwendige Parkanlagen mit Musikmuschel, Wasserspielen, Kunstdenkmäler und dergleichen mehr? Kultur gehört zu jeder guten Kur dazu. Weil Kultur und Schönheit heilend auf den Menschen wirken. Diese Einsicht ist nicht neu. Schon die alten Griechen wussten um diese Zusammenhänge. Davon kann man sich noch heute überzeugen, wenn man eines der antiken Heilheiligtümer wie … weiterlesen

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Die Liebe ist Ihr wahres Selbst

Dr. med. Wolf-Jürgen Maurer, Facharzt für Allgemeinmedizin

Alles in uns möchte sich verbinden und geliebt fühlen. Erst mit der Erfüllung dieses tiefsten Bedürfnisses wird der Mensch fähig, selbst zu lieben. Aber wir können uns nur mit anderen verbinden und uns zeigen, wie wir wirklich sind, wenn wir Frieden mit uns geschlossen haben. Emotional verletzende Beziehungserfahrungen, die unseren Grundbedürfnissen nach Zugehörigkeit, Wertschätzung und Willkommensein zuwiderlaufen, prägen unser Selbstbild durch die Geschichten, die wir uns – mehr oder weniger bewusst – ständig selbst erzählen. Vor allem, wenn sie zu … weiterlesen

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Die Sprache der Symbole

Dr. phil. Christoph Quarch

Die Reaktionen auf den Brand von Notre-Dame wurden in den Medien heftig diskutiert. Vor allem dass für den Wiederaufbau der Kathedrale innerhalb von zwei Tagen weit mehr Spenden aufgebracht wurden als für die fünf weltweit größten Projekte des Roten Kreuzes (Syrien, Südsudan, Irak, Nigeria, Jemen) zusammen in einem ganzen Jahr. Tatsächlich aber ist das Feuer von Paris ein Lehrstück darüber, wie wichtig und bedeutsam auch heute noch die Sprache der Symbole ist. Der Brand von Notre-Dame lehrt uns einiges über … weiterlesen

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Geld oder Zeit – Wer ist reich?

Gilbert Dietrich

Nietzsche betonte schon im 19. Jahrhundert, dass Werte immer auf Herrschaftsstrukturen ausgerichtet und damit relativ, perspektivisch und zeitlich sind. Reich und glücklich sein, vielleicht auch noch schön … das sind heute die höchsten Werte vieler Menschen in zahlreichen Gesellschaften. Philosophisch gehören die Eigenschaften reich, glücklich und schön in die Kategorien von Ästhetik und Ethik des Lebens. Was „schön sein“ bedeutet, hängt sehr von den jeweiligen gesellschaftlichen Übereinkünften, Moden und Trends ab. „Glücklich sein“ ist so individuell, dass eine einheitliche psychologische … weiterlesen

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Auch den Geist erfrischen

Dr. phil. Christoph Quarch

Wenn der Frühling naht, und die milde Luft sacht um unsere Nase streicht, fühlen wir den Drang, die Fenster aufzureißen und gut durchzulüften; so als wollten wir das junge, frische Leben, das da draußen gedeiht und blüht, einladen auch zu uns zu kommen, um uns zu verjüngen oder zu erfrischen. Der Hausputz im Frühjahr geht manchmal mit dem Wunsch einher, auch innerlich zu entschlacken und den Körper ebenso einem Frühjahrsputz zu unterziehen. Nur der Geist, der Kopf, bleibt dabei meistens … weiterlesen

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Uhrlos glücklich und zufrieden

Prof. Dr. rer. pol. Karlheinz A. Geißler

Häufig werde ich von Journalisten, die etwas über meine Studien wissen wollen, gefragt, warum ich keine Uhr trage. Die Frage sagt einiges über unser Zeitverständnis, unseren Umgang mit Zeit und darüber wie unsere Gesellschaft „tickt“. Ich besitze auch kein Klavier, doch danach fragt kein Mensch, und es scheint auch niemanden zu interessieren. Wir leben anscheinend in einer Gesellschaft, in der man das Nichttragen einer Uhr erklären muss, den Nichtbesitz eines Klaviers aber nicht. Der uhrlose Mensch wird zu einem Sonderling … weiterlesen

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