Wie wir Heilung finden können
Foto: BillionPhotos.com / Adobe Stock
Bewusstsein

Wie wir Heilung finden können

Dr. med. Wolf-Jürgen Maurer

Die Natur von Krankheit sind Schmerz und Leiden. Doch was wir Krankheit nennen, ist in Wahrheit ein Freund, der uns zeigen will, worauf es im Leben ankommt. Kranksein ist eine Aufforderung, spirituell zu wachsen. Für die Heilung dürfen wir die Macht über Sinn und Glück wieder in uns selbst erkennen. Liebende Akzeptanz ist der Schlüssel.

Wir nehmen die Welt nicht wahr, wie sie wirklich ist. Ihre Wahrnehmung wird ganz wesentlich von unserem mentalen Zustand bestimmt. Mentale Negativität überträgt unser Nervensystem auf unseren Körper, der unter vermehrtem ängstlich-bedrücktem Verkrampfen und Stresshormonausschüttungen im Kampf- oder Flucht-Modus Symptome produziert. Im Zustand mentaler Positivität hingegen dehnt er sich aus und empfängt, von Akzeptanz, Liebe und innerem Frieden und Freude geleitet, Endorphine, Serotonine und Oxytocin als beruhigende und stabilisierende heilsame und leidlindernde Neurotransmitter.

Die Quelle von Krankheit sind häufig unbewusste Schuldgefühle bzw. unbewusster Selbsthass, zusammen mit einem Glaubenssystem, das sich durch unterdrückte negative emotionale Energie verstärkt. Wir sind dem unterworfen, woran wir gedanklich-emotional festhalten. Oft ist uns dies allerdings nicht bewusst.
Ganzheitliche Heilung erfordert deshalb, zur Ebene der (mentalen) Auslösung zu gehen anstatt zur Ebene der (körperlichen) Auswirkung.

Alle positiven Emotionen – bedingungslose Liebe und mit ihr einhergehend verbindende Einheit fördernde Gefühle wie Mitgefühl, Großzügigkeit, Hingabe, Vergebung, heitere Gelassenheit, Dankbarkeit, Freude, Begeisterung, innerer Frieden, Akzeptanz, Geduld, Freundlichkeit, Vertrauen und Mut – helfen, eine Erkrankung zu heilen.

Annehmen, was ist, statt hadern

Wenn wir beginnen, unsere eigene Wirkmächtigkeit als geistige Mitschöpfer zu erkennen und das Leben zu bejahen, trennen wir uns von emotional negativen, lebensverneinenden Energiefeldern, wo wir uns als kritiksüchtige Angst-Ichlinge und misstrauisch-grollende Opfer der Welt erleben. Heilung geschieht, wenn wir uns geistig auf eine Haltung der bedingungslosen Liebe ausrichten, die nicht verurteilt und mit annehmendem Verständnis und Mitgefühl einhergeht. Die tatsächliche Heilung der körperlichen Erkrankung ist das Loslassen des Widerstandes gegen das innere körperliche Erleben, ohne es mental mit etikettierenden Bezeichnungen zu versehen. Schmerz ist nicht gleich Leid.

Wenn wir versuchen, Verletzungsschmerz, Gefühle, Menschen, Orte oder Umstände zu ändern, erleben wir, dass wir uns gegen das Unmögliche stemmen, und das Einzige, was wir dabei erschaffen, ist Leid. Ab dem Augenblick, in dem wir unseren Widerstand loslassen, erleben wir Erleichterung: Unsere Leiderfahrung verschwindet und löst sich in einem größeren annehmenden Bewusstsein auf. Wir wählen, den Körper wertzuschätzen, statt ihn als fehlerhaft zu kritisieren oder zu bekämpfen. Wir entscheiden uns, die negativen trennenden und ausgrenzenden Einstellungen, die zu Krankheit als Ausdruck unserer mentalen Einstellungen und Verhaltensweisen führen, und kritische, rechthaberische Angriffsgedanken, die unbewusste Schuld und Angst vermehren, bewusst loszulassen.

Wir heißen dazu alle Gefühle radikal akzeptierend willkommen, sind bereit, sie zu fühlen und sie dann bewusst loszulassen, anstatt sie zu unterdrücken, uns zwanghaft abzulenken oder sie auszuagieren. Wir wählen das heilende höherschwingende Energiesystem der Liebe. Mit Zuversicht, Glaube und Liebe schaffen wir Kontakt zum inneren Arzt auf unserem Seelengrund. Nur das bereitwillige Loslassen des Negativen in unserem Geist ist die Quelle von Wohlbefinden und Glück.

Autor
Dr. med. Wolf-Jürgen Maurer, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie,
Coach, Lehr- und Paartherapeut, Supervisor, Vortragsredner und Autor.
Unter www.anima-mea.org erscheint seine psychoso­matische Hörbuchreihe.