Goji-Beeren – Superfood mit Schattenseiten
Foto: Valentina R. / Adobe Stock
Aus der naturheilkundlichen Praxis

Goji-Beeren – Superfood mit Schattenseiten

Marianne Porsche-Rohrer, Apothekerin und Heilpraktikerin

Herr S. kommt seit Jahren zur Reflexzonentherapie am Fuß, wenn ihn Verspannungen im Nacken plagen. Er hatte vor einiger Zeit einen Herzinfarkt erlitten und nimmt seither eine Reihe von Arzneimitteln, darunter auch einen häufig verordneten Blutgerinnungshemmer mit dem Wirkstoff Phenprocoumon. Herr S. ist damit gut eingestellt. Die Blutdruckwerte sind vorbildlich, und er hält sich durch bewusste Lebensweise und Ernährung fit. Im Unterschied zu anderen Patienten sucht er das Gespräch.

Gibt es das eine Lebensmittel für alles?

Neulich erzählte er, dass er eine tolle Entdeckung im Internet gemacht habe. Er hatte sich Goji-Beeren bestellt, ein kostspieliges, aber vielversprechendes „Superfood“. Durch ihren enormen Vitamin- und Mineralstoffreichtum und den Gehalt an Antioxidanzien sollen die getrockneten Beeren gegen nahezu alle Krankheiten vorbeugend wirken, den Blutfluss verbessern und so möglicherweise sogar die Einnahme von Arzneimitteln überflüssig machen. Sozusagen ein echtes Wundermittel. Das hörte sich für ihn sehr verheißungsvoll an.

Allerdings hatte ich schon mehrfach wissenschaftliche Veröffentlichungen von Pharmakologen über die Wirkung der wundersamen Beeren im menschlichen Organismus gelesen. Deshalb musste ich dem Traum vom Wundermittel widersprechen. Als Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse ist die Beere mit Tabak, Tollkirsche und Bilsenkraut verwandt. Diese Tatsache macht bereits hellhörig …

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 7/2023