Naturheilkundlicher Rat

Kalziumtabletten gegen den Knochenabbau?

Dr. med. Rainer Matejka

Seit vielen Jahren leide ich an rheumatoider Arthritis und nehme deshalb täglich Kortison ein. Da dies auf Dauer eine Osteoporose fördern kann, steuere ich seit längerer Zeit mit einer regelmäßigen Einnahme von Kalziumtabletten und Vitamin D dagegen. Außerdem ernähre ich mich vegetarisch vollwertig mit viel frischem Obst und Gemüse, Vollkornerzeugnissen, Samen und Nüssen. Nun habe ich gelesen, dass sich durch eine zu hohe Kalziumeinnahme das Infarkt- und Schlaganfallrisiko durch die Ablagerung des Kalziums in den Gefäßen erhöhen würde. Wie ist Ihre Meinung?

Persönlich habe ich immer Zweifel an der Einnahme hoch dosierter Kalziumpräparate gehabt. Gleichwohl scheint mir das erwähnte Risiko einer Herzinfarkt- und Schlaganfallgefährdung allerdings übertrieben zu sein. Auch das früher behauptete Risiko einer Nierensteinbildung halte ich nicht eindeutig für belegt, da sich Nierensteine eher aus einer zu hohen Zufuhr von Oxalsäure – wie sie sich beispielsweise in Rhabarber befindet – entwickeln.

Hoch dosierte Kalziumtabletten sind oft nicht besonders gut bekömmlich und führen bei empfindlichem Verdauungstrakt zu Beschwerden bis hin zu Übelkeit. Ferner wirken sie „kompetitiv“ verdrängend auf andere Mineralstoffe. So wird vermutet, dass die Magnesiumaufnahme beeinträchtigt werden kann.

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 6/2014