Naturheilkundlicher Rat

Rheumatoide Arthritis

Antwort von: Dr. med. Rainer Matejka

Nach wochenlanger Schwerarbeit beim Holzmachen litt mein 79-jähriger vitaler Ehemann vor einem halben Jahr unter Schwellungen der Handgelenke, Morgensteifigkeit und Schmerzen. Der Arzt diagnostizierte eine rheumatoide Arthritis und verordnete Kortison, sowie Lantarel® und Folsäure. Die Entzündungswerte haben sich während vier Monaten kontinuierlich gebessert und sind seit einer Woche im Normbereich. Um einen Rückfall zu vermeiden, besteht der Arzt darauf, dass mein Mann die Medikamente weiterhin in dieser Stärke einnimmt. Da auch ein Zahnherd Rheuma auslösen kann, wurde ein Zahn vor zwei Monaten gezogen. Wir vermuten, dass die normalisierten Entzündungswerte auch darauf zurückzuführen sind. Muss mein Mann denn weiterhin mit diesen schweren Mitteln therapiert werden?

Wie Sie schreiben, vermuten Sie einen Zusammenhang zwischen der Zahnbehandlung und dem Rückgang der Entzündungswerte. Einen ursächlichen Zusammenhang kann man zwar annehmen, aber nicht voraussetzen, weshalb ein sofortiges Absetzen der Medikamente im Hinblick auf einen Rückfall ein zu hohes Risiko darstellt. Wenn es stimmt, dass die Beschwerden ihres Mannes und die Entzündungswerte weitgehend rückläufig und gebessert sind, würde ich zunächst versuchen, das Kortison weiter abzusenken, beispielsweise auf 2,5 mg oder 2 mg.

Lantarel®, ein Basistherapeutikum bei Rheuma, würde ich in der Dosis zunächst noch beibehalten und schauen, ob die Kortisonminderung gut vertragen wird. Wenn ja, könnte man nach einigen Wochen die Medikamente schrittweise reduzieren, aber nicht vorschnell absetzen.

Aus naturheilkundlicher Sicht sind folgende Nahrungsergänzungen sinnvoll, da sie die Entzündungsbereitschaft senken: hochdosierte Omega-3-Fette (mindestens 2 g freie Fettsäuren/Tag), Selen (nach Vollblutergebnis), Vitamin C (am besten als Hochdosis-Infusion) und Vitamin D. Auch Weihrauch und Enzyme machen Sinn.

In der Ernährung sollten Sie entzündungsfördernde Nahrungsmittel meiden. Dazu gehört vor allem rotes Fleisch mit seiner entzündungstreibenden Arachidonsäure. Auch glutenhaltige Nahrungsmittel, also unsere Getreidesorten und die daraus hergestellten Produkte sowie diverse Fertignahrungsmittel, die Gluten als eine Art Bindemittel enthalten, sollten Sie weitgehend meiden, da auch sie Entzündungen ungünstig beeinflussen. Sehr günstig wirkt dagegen basische Kost mit Kartoffeln und Gemüse. Alles Weitere müsste man von der Entwicklung der Entzündungswerte und dem subjektiven Empfinden abhängig machen.

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 5/2016