Aus der ärztlichen Praxis

Schwellung unter der Zunge gebannt

Dr. med. Karl-Heinz Friese

Marita Nicolaus (Name von der Redaktion geändert) rutschte unruhig auf Ihrem Stuhl hin und her. „Können Sie sich bitte die Schwellung unter meiner Zunge anschauen? Seit einer Woche kann ich kaum noch anständig schlucken!“ Als ich die angegebene Stelle untersuchte, fiel mir ein etwa walnußgroßer Tumor links unter der Zunge auf. Er war auch von außen gut erkennbar und schimmerte bläulich. Ich drückte vorsichtig mit dem Finger darauf. Das Gewebe war prall elastisch.

Die Dreißigjährige knetete nervös die Finger. „Mal ehrlich, Herr Doktor, habe ich Krebs? Davor habe ich höllische Angst. Ich bin doch noch so jung!“ Ich konnte sie – Gott sei Dank – beruhigen. Es handelte sich um eine typische Fröschchengeschwulst (Ranula). Diese sind zwar lästig, aber ungefährlich. Der Ausdruck „einen Frosch im Hals haben“ stammt ursprünglich von diesen Schwellungen, deren Aussehen an eine Froschblase erinnert.

Unbehandelt kommt der Tumor wieder
Frau Nicolaus konnte ich akut schnell helfen. Wichtig war vor allem, daß die Patientin wieder normal essen und trinken konnte. Ich brauchte nur mit einer Punktionskanüle in den Tumor zu stechen. Durch die Öffnung entleerte sich speichelartiges Sekret. Wenn man diesen Speichel vollständig entfernt, ist die Schwellung zunächst weg. Wird aber nicht weiter behandelt, kommt der Tumor am nächsten Tag wieder.

Operieren ist bei Ranula nicht nötig
Frau Nicolaus war zuvor von einem anderen HNO-Arzt eine Operation empfohlen worden. Dies ist bei einer Fröschchengeschwulst aber nicht notwendig, da diese Tumore niemals bösartig sind und gut homöopathisch behandelt werden können. Die Patientin kam jetzt zwei Wochen lang alle zwei Tage zur Punktion, damit sie wieder normal schlucken konnte. Um ein ständiges Wiederauftreten zu verhindern, erhielt sie gleichzeitig Ambra D6 (3 x 5 Globuli täglich) – ein homöopathisches Mittel, das sich speziell zur Behandlung der Fröschchengeschwulst eignet. Die Menge des entleerten Speichels wurde von Punktion zu Punktion weniger. Nach zwei Wochen war der Tumor nicht mehr nachweisbar. Es traten auch keine weiteren Beschwerden mehr auf.

Fröschchengeschwülste sind relativ selten, dafür aber um so beeindruckender für die Patienten. Man sollte wissen, daß keine Operation erfolgen muß. Das wäre aufwendig und nicht ungefährlich, da hierbei Nerven verletzt werden können. Die Heilung durch Punktion und Ambra ist demgegenüber harmlos und unproblematisch.

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 10/2006