Naturheilkundlicher Rat

Verdauungsbeschwerden nach dem Essen

Dr. med. Volker Schmiedel

Seit mehr als zehn Jahren leide ich unter starken Magen-Darm-Beschwerden, und fast auf jede Mahlzeit folgen starke Blähungen. Drei Darmspiegelungen führten zu keinem Ergebnis. Ich soll einen Reizdarm haben. Doch ich leide nicht unter Stress und genieße seit zwei Jahren meinen Ruhestand. Ein Naturheiltherapeut stellte bei einer Stuhluntersuchung eine Candida-Belastung fest. Die Therapie zur Ausrottung der Pilze hat jedoch nicht geholfen. Mein Hausarzt gab mir dann wegen Bauchspeicheldrüsenschwäche ein Enzympräparat als Verdauungshilfe. Seitdem ich 40.000 Einheiten zu jeder Mahlzeit nehme, haben sich meine Magen-Darm-Probleme leicht gebessert, aber es ist noch lange nicht gut. Ich bin verzweifelt, weil es so nicht weitergehen kann.

Ihr Hausarzt hat wohl Recht, es könnte sich tatsächlich um eine Pankreasinsuffizienz, also eine Bauchspeicheldrüsenschwäche handeln. Eigentlich ist diese relativ leicht zu erkennen. Meist kommt es – wie bei Ihnen – etwa eine halbe Stunde nach dem Essen zu Blähungen, Völlegefühl und Bauchschmerzen. Die Beschwerden sind umso stärker, je schwerer und üppiger die Mahlzeit ist. Fettes wird besonders schlecht vertragen. Die meisten Menschen mit Pankreasinsuffizienz berichten über weiche, breiige oder dünne Stühle. Mitunter werden sogar mehrere Durchfälle am Tag beklagt. In seltenen Fällen geht eine solche Verdauungsstörung aber auch mit Verstopfung einher. Die Stühle sind meist voluminös, übelriechend und kleben an der Toilettenschüssel beziehungsweise man muss viel Papier zum Abwischen benutzen.

Besser als Darmspiegelung: Pankreaselastase-1 im Stuhl

Sie schreiben leider nicht, wie Ihr Hausarzt auf die Diagnose gekommen ist. Mit einer Stuhluntersuchung ist die Diagnose meist über den Stuhltest Pankreaselastase-1 einfach zu stellen. Doch die meisten Gastroenterologen führen lieber eine Darmspiegelung durch, anstatt den Stuhl einmal genau zu untersuchen. Eine solche Spiegelung (Koloskopie) ist ein wunderbares Verfahren, um Polypen, Tumoren, Divertikel und Darmentzündungen zu erkennen. In der Diagnostik von Blähungen ist der Informationswert hingegen gleich Null. Es gibt keine einzige Krankheit auf der Welt, die Blähungen verursacht, die durch eine Koloskopie diagnostiziert werden könnte! …

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 2/2018