Kirschen

Außen rot und knackig, innen süß und saftig

Dipl.-Biol. Susanne Kudicke

Der für seine üppigen Gastmähler bekannt gewordene römische Feldherr und Feinschmecker Lucullus brachte den ersten veredelten Süßkirschenbaum 74 v. Chr. von der türkischen Schwarzmeerküste nach Italien. Etwa 120 Jahre später eroberte die Süßkirsche Europa, wo sie heute von Süditalien bis Südschweden angebaut wird. Die heutigen Zuchtformen stammen von der Wilden Vogelkirsche (Prunus avium) ab. Der Namenszusatz avium kommt vom lateinischen Wort avis für Vogel und bezieht sich auf die Tatsache, dass Vögel die Kirschen gerne fressen und dadurch auch die Samen verbreiten. Heute unterscheidet man zwischen weichfleischigen, dunkelroten bis schwarzen Herzkirschen und hell- bis tiefroten Knorpel- oder Knupperkirschen mit festem Fleisch, von denen es jeweils unzählige Sorten gibt. Glaskirschen und Süßweichseln sind Kreuzungen zwischen Süß- und Sauerkirschen.

In Europa beginnt die Kirschensaison Ende Mai und dauert bis etwa Ende Juli/Anfang August. Die Früchte reifen nach der Ernte nicht nach, sollten also nur voll ausgereift und ausgefärbt gepflückt werden. Eine helle Farbe muss nicht auf unreife Früchte hindeuten, es kann sich auch um eine helle Knorpelkirschensorte wie „Napoleon“ handeln. Beim Einkauf sollte man darauf achten, dass die Stiele noch vorhanden sind. Stiellose Früchte sind überreif. Außerdem „bluten“ die meisten Sorten aus, wenn die Stiele fehlen.

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 7/2016