So gut schmeckt Marmelade (fast) ohne Zucker
Selbstgemachte Konfitüre

So gut schmeckt Marmelade (fast) ohne Zucker

Dipl. oec. troph. Kirsten Jänisch-Dolle

Wer zum Frühstück gerne Marmelade isst, aber Zucker einsparen möchte, ist mit industriell gefertigter Konfitüre nicht gut bedient, denn diese enthält mehr Zucker als Frucht. Bei selbst gekochter Marmelade weiß man, was drin ist und kann die Zuckermenge beliebig reduzieren.

„Übertreibt es nicht mit Zucker“, sagte David L. Katz, Professor für Medizin und Leiter des Zentrums zur Erforschung und Prävention chronischer Krankheiten an der Yale University in den USA, in einem Interview mit dem ZEITmagazin im Januar 2015. Naschereien machen zwar zunächst satt, führen aber aufgrund der schnellen Verdauung zu einer hohen Insulinausschüttung und damit zu erneutem (Heiß-)hunger. Sie liefern obendrein nur „leere Kalorien“, also fast nur Zucker und kaum wertvolle Nähr- und Ballaststoffe. Nicht zuletzt ist Zucker der Brennstoff für Zahnbakterien, die den Zahnschmelz angreifen und Karies verursachen.

Auch Marmelade gehört zu den zuckrigen Leckereien. Industriell hergestellte Konfitüre ist oft so süß, dass man die ursprüngliche Frucht kaum herausschmeckt. Sie muss auch nur mindestens 350 g Frucht in 1000 g enthalten. Der Rest besteht zu mindestens 550 g aus Zucker. „Konfitüre extra“ zeichnet sich durch mehr Frucht aus, das heißt mindestens 450 g/1000 g.

Zwar essen wir Marmelade zusammen mit Brot, vielleicht auch mit Quark oder Käse, und nicht löffelweise aus dem Glas. Dennoch möchten einige Verbraucher Kalorien sparen, haben sich grundsätzlich an weniger Süße gewöhnt oder wünschen ihre Marmelade fruchtiger. Die Lebensmittelindustrie bietet daher – meist teurere – Varianten mit geringerem Zuckeranteil an, manchmal auch mit alternativen Zuckern wie Agavendicksaft oder selten auch ganz ohne Süßungsmittel (zum Beispiel Tarpa-Zwetschgenmus). Auf den Gläsern steht dann „Fruchtaufstrich“ oder „Fruchtmus“ anstatt „Konfitüre“.

Foto: Dani Vincek/Shutterstock

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 7/2016