Ein erfülltes und gesundes Jahr 2021!

Liebe Leserin, lieber Leser, hinter uns liegt ein besonderes Jahr. Eines, das uns das ein oder andere Mal an unsere Grenzen gebracht hat und wohl auch darüber hinaus. Eines, das uns vieles abverlangt hat – und noch mehr. Eines, das zahlreiche Szenarien mit sich gebracht hat, die wir zuvor wohl eher in eine fiktive Handlung, einen Science-Fiction-Roman oder -Film eingebettet gesehen hätten. Ein Jahr, das gefordert wie gefrustet hat und in vielerlei Hinsicht und unvorstellbarer Dimension unseren Horizont erweitert. Und … weiterlesen

Mehr Rhythmus ins Leben bringen

Liebe Leserin, lieber Leser, die Chronobiologie bzw. die Lehre von den zirkadianen Rhythmen beschreibt die sich über den Tagesverlauf von 24 Stunden einander abwechselnden Funktionen und Aktivitäten im Organismus. Am frühen Morgen arbeitet besonders die Verdauung, gegen Abend dann die Niere, nachts vor allem die Leber, um nur drei Beispiele zu nennen. Herzinfarkte treten oft am Ende der Nacht oder am frühen Abend auf, selten um 12 Uhr mittags. Gallenkoliken gibt es typischerweise um Mitternacht, Asthma­anfälle ereignen sich eher gegen … weiterlesen

Fastenpionier Hellmut Lützner: eine Hommage

Liebe Leserin, lieber Leser, am 3. August dieses Jahres verstarb im Alter von 92 Jahren ein Pionier des Heilfastens: Dr. med. Hellmut Lützner. Wer ihn kannte, ist von tiefer Trauer erfüllt. Wer ihm zuhörte, war beeindruckt von seiner ruhigen und klaren Sprache und seinen durchweg präzisen und überzeugenden Argumentationen. Ein Mann des Vertrauens. Einer, wie man ihn sich als Pilot bei einem komplizierten Flugmanöver wünscht, was durchaus ab und an eine Analogie zum Fasten hat. Mit seinem in vielfacher Auflage … weiterlesen

Altersschwindel: Das verkannte Leiden

Liebe Leserin, lieber Leser, auf die Frage nach den großen lebensverkürzenden Risikofaktoren unserer Zeit werden neben ausgeprägtem Übergewicht und Nikotinkonsum meist Bluthochdruck und Diabetes genannt. Ein anderes Problem betagter Menschen wird dagegen oft bagatellisiert: der Schwindel. Bei alten Menschen handelt es sich seltener um typischen Drehschwindel oder den in den letzten Jahren oft beschriebenen Lagerungsschwindel, sondern eher um einen Zustand der Unsicherheit, den man im Hamburger Raum oft als „Tüdeligkeit“ bezeichnet. Vor allem nach dem Aufstehen aus einem Sessel müssen … weiterlesen

Mehr Vegetarismus wagen

Liebe Leserin, lieber Leser, vor einigen Jahren zeigte eine skandinavische Studie, dass auch Fleischkonsum offenbar Einfluss auf die Entstehung von Diabetes hat. Wahrscheinlich spielen dabei die im Fleisch reichlich vorhandenen schwefligen Aminosäuren eine Rolle. Setzt man normale Mischkost mit dem Index 100 gleich, sinkt bereits bei nur gelegentlichem Fleischverzehr die Wahrscheinlichkeit, einen Diabetes zu bekommen, um ein gutes Viertel. Wird Pescovegetarismus praktiziert (also kein Fleisch verzehrt, aber Fisch), reduziert sich die Wahrscheinlichkeit um ein gutes Drittel, bei vegetarischer Ernährung sogar … weiterlesen

Mit dem Kobold auf dem Beifahrersitz

Liebe Leserin, lieber Leser, seit vielen Jahren werden unablässig Investitionen in die Infrastruktur gefordert. Doch scheinbar bleibt es bei leeren Worthülsen – bei eben jenen Forderungen, Versprechungen und Plänen. Faktisch tut sich – bis auf gefühlt endlos dauernde Sanierungen einiger alter Autobahnbrücken – wenig bis nichts. Eine parlamentarische Anfrage bestätigte kürzlich: 2019 wurden in unserem Land – man höre und staune – gerade mal sechs Kilometer neue Bahnstrecken gebaut. Ein Witz! Eine große Summe soll nun in Kaufanreize für E-Autos … weiterlesen

Medizinischer Alltag – jenseits der Naturheilkunde

Liebe Leserin, lieber Leser, da sich Anti-Corona-Maßnahmen momentan in eine gewisse Beliebigkeit aufzufasern scheinen, soll an dieser Stelle ein anderes Thema aufgegriffen werden, das in der Fachpresse vor Corona stark diskutiert wurde: erschütternde Berichte, denen zufolge etwa Rettungssanitäter, Polizisten, Feuerwehrleute beleidigt oder körperlich angegriffen werden. Auch in medizinischen Einrichtungen, insbesondere Notfallambulanzen, häufen sich entsprechende Vorfälle. Umfragen belegen: Mittlerweile haben drei von vier Mitarbeitern entsprechender Einrichtungen Erfahrung mit verbaler Gewalt oder körperlichen Übergriffen gemacht, was bei vielen Betroffenen langwierige psychische Traumata … weiterlesen

Geisterspiele und Öffnungsdiskussionsorgien

Liebe Leserin, lieber Leser, „Öffnungsdiskussionsorgien“ nannte die Kanzlerin die vielerorts durchgeführten Überlegungen, wie es nach den Coronabeschränkungen weitergehen soll. Das kommt davon, wenn man – nicht das erste Mal – Denkverbote erteilt und bis Ostern ständig verbreitet, „über Exit reden wir nicht“. Die Exitdiskussion ist jetzt eines der wichtigsten Themen überhaupt, und man kann nur hoffen, dass sie zu klugen Entscheidungen führt und das Land nicht wieder in eine Labertaschendemokratur zurückfällt, mit Endlosdiskussionen, Nicht-Entscheiden und zersplitterten Lösungen, bis niemand mehr … weiterlesen

Von Asien lernen – und von Vò!

Liebe Leserin, lieber Leser, wer hätte vor ein paar Wochen gedacht, dass wir ab März 2020 von Virologen „regiert“ werden? Sie treten zurückhaltend und kompetent auf, betonen sogar, dass sie selbst täglich dazulernen und weder Kliniker, noch Politiker seien. Es ist jetzt müßig, Vorwürfe zu machen, wer wann hätte wie handeln sollen. Das bringt uns nicht weiter. Aber dass die Bereitstellung von Atemschutzmasken, Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln für medizinisches Personal nur schwerlich realisiert werden kann, gibt mir zu denken. Das Robert … weiterlesen

CORONA-Krise

Liebe Leserin, lieber Leser, „Wir haben die Lage völlig im Griff und sind optimal vorbereitet“, beruhigt der Bundesgesundheitsminister angesichts des Corona-Virus. Eine Medizinerkollegin fragt, wie das zu verstehen sei: beispielsweise, wenn in einer Stadt mit 80.000 Einwohnern zehn Isolierbetten zur Verfügung stehen … Kommt es hart auf hart, dann ist guter Rat teuer. Dann hat niemand etwas „im Griff“. Natürlich rotiert auch die Politik, aber was soll sie tun? Vielleicht sind Beschwichtigungen wie die des Bundesgesundheitsministers gar nicht so verkehrt. … weiterlesen

Studienlage oft nicht bekannt

Liebe Leserin, lieber Leser, der Begriff „Stand der Wissenschaft“ oder die Formulierung „wissenschaftlich anerkannt“ sollte nicht vorschnell dazu führen, alle so bezeichneten Verfahren und Methoden unkritisch zu akzeptieren. Umgekehrt muss das Fehlen wissenschaftlicher Studien noch kein Beweis für die Unwirksamkeit einer Methode sein. In der Medizin zeigt vor allem die langfristige, praktische Erfahrung am Patienten, ob Verfahren nutzbringend und wirksam sind. Am besten ist es daher immer, wenn beides übereinstimmt: Studienergebnisse und die Erfahrung in der Praxis. Gerade der Komplementärmedizin … weiterlesen

Umweltschädliche Zettelwirtschaft

Liebe Leserin, lieber Leser, in Ländern wie Österreich und Slowenien soll es mittlerweile nicht nur eine Pflicht zur Ausgabe eines Kassenzettels geben, sondern auch eine Aufbewahrungspflicht für den Kunden. Dadurch soll einem Verdacht auf Steuerhinterziehung leichter nachgegangen werden können. Der Bürger wird sozusagen als Helfer der Steuerfahndung herangezogen. Ganz so weit ist es in Deutschland bisher noch nicht. Gleichwohl soll auch hier eine Bon­ausgabepflicht eingeführt werden, um Manipulationen an elektronischen Kassensystemen zu erschweren. Am Beispiel von Bäckereien wurde ausgerechnet, dass … weiterlesen

„Diätetik der Seele“ – ein Update wäre nötig

Liebe Leserin, lieber Leser, sagt Ihnen der Name Ernst Maria Johann Karl Freiherr von Feuchtersleben etwas? Mir bis zum 3.11.2019 nicht. Auf einem Kongress erfuhr ich erstmals von ihm – geboren 1806 und gestorben 1849 in Wien. Freiherr von Feuchtersleben, dessen Vorfahren aus einer thüringischen Adelsfamilie stammten, wirkte nicht nur als Mediziner, sondern auch als Essayist. Er soll den Begriff „Psychose“ geprägt haben und einer der Mitbegründer der psychosomatischen Medizin sein. Sein bekanntestes Werk, welches bereits Ende der 1870er Jahre … weiterlesen

Sozialprestige und Gesundheit

Liebe Leserin, lieber Leser, einmal mehr zeigte kürzlich eine große Studie: Niedriger sozialer Status begünstigt Krankheit und verkürzt die Lebenserwartung. Höheres Einkommen korreliert mit höherer Lebenserwartung. Nun sind solche nicht neuen Erkenntnisse sicher Wasser auf die Mühlen derjenigen, die meinen, man müsse nur genügend Geld umverteilen, dann wird alles gut. Auch im Gesundheits- und Bildungswesen dominiert ja seit langem die Forderung nach „mehr Geld“. Aber kreative Lösungen? Zumeist Mangelware! Die aktuelle Studie bestätigt: Niedriger Bildungsstandard geht mit erhöhtem Alkohol- und … weiterlesen

Heureka! Erkenntnis statt Technik

Liebe Leserin, lieber Leser, noch in den 1990er Jahren war es gang und gäbe, die Prostata durch die Harnröhre mittels eines operativen Verfahrens zu verkleinern, das man mit einem Begriff bezeichnete, der keine schönen Bilder hervorruft: die „Abhobelung“. Auch verschiedene Varianten des Laserns kamen wie am Fließband zum Einsatz. Hintergrund der zahlreichen Eingriffe war folgende Überlegung: Die Prostata vergrößere sich mit zunehmenden Alter regelmäßig. Dann könne es zur Verengung der Harnröhre kommen. Es drohe die „Alt-Herren-Krankheit“ mit lästiger Symptomatik, wie … weiterlesen

Qualitätsmanagement: wia a Mehlspeis‘

Liebe Leserin, lieber Leser, wir leben im Land der Manager. Der einstige Bahnhofsvorsteher heißt längst schon „Bahnhofsmanager“, das Katasteramt kümmert sich ums „Bodenmanagement“. Sogar ein „Wolfsmanagement“ haben wir zu bieten! Wenn hochtrabende Bezeichnungen für äußerst bodenständige Sachverhalte ihren Weg in den Sprachschatz finden, macht mich das per se skeptisch! Das Gesundheitswesen beispielsweise sieht sich nun allerorten mit dem Qualitätsmanagement (unter Vollprofis „QM“ abgekürzt) konfrontiert. „QM“ stammt ursprünglich aus der industriellen Fertigung und wird auf dem Gesundheitssektor vor allem auch von … weiterlesen

Weniger (Essen) ist mehr (Leben)

Liebe Leserin, lieber Leser, ein großer Klinikbetreiber wirbt in seiner Anzeigenkampagne mit dem Claim: „Krankenhaus neu denken“. Klingt gut! Und erfreulicherweise finden wir diese gedankliche Öffnung inzwischen in vielen heilkundlichen Bereichen – auch in der Ernährungsmedizin. Auf einer internationalen Tagung berichtete der amerikanische Forscher Mark Maddock über eine Tendenz zur Hirnverkleinerung und Lebensverkürzung bei Hunden, die ständigen Nahrungszugang hatten. Täglich drei Hauptmahlzeiten und diverse Snacks zwischendurch versorgten das Gehirn praktisch rund um die Uhr mit reichlich Glukose. Wird die gesamte … weiterlesen

Der kleine Bruder des Fremdschämens

Liebe Leserin, lieber Leser, der moderne Mensch hat Stress. Im Beruf, mit der Familie und sogar in der Freizeit. Aus der Forschung wissen wir: Anhaltender Stress macht krank – selbst wenn es sich um positiven handelt. Als ich jüngst das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth besichtige und erfahre, dass Bauherrin Wilhelmine von Preußen (1709 – 1758) das Bauprojekt nur vier Jahre nach dem Kauf des Grundstücks 1744 mit Hilfe eines italienischen Architekten fertigstellt hat, bin ich schwer beeindruckt. Im Inneren rein aus Holz gebaut, … weiterlesen

Zu viel des Guten: Weniger ist mehr!

Liebe Leserin, lieber Leser, die Einschätzung unseres Gesundheitswesens als ein „Kuddelmuddel“ von Unter-, Über- und Fehlversorgung halte ich für zutreffend. Jüngst führte ein Fachartikel exemplarische Fälle auf, die zeigen, wie ungünstig sich eine Überversorgung auswirken kann. Angesprochen wird hier unter anderem die Versorgung mit Neuroleptika (Präparate, die bei psychiatrischen Krankheitsbildern eingesetzt werden) in der Palliativmedizin. Die verbreiteten Substanzen Haloperidol und Risperidon sollen Symptome eher verstärken und sogar die Sterblichkeit erhöhen. Der Wirkstoff Pregabalin, auch unter dem Handelsnamen Lyrica® bekannt, wird … weiterlesen

Patientenschreck Beipackzettel

Liebe Leserin, lieber Leser, vor mir liegt der Beipackzettel eines gängigen und als recht unkompliziert geltenden Antidepressivums, das auch bei Schlafstörungen Anwendung findet. Auseinandergefaltet hat er eine Größe von 71 x 15 cm (0,2 Quadratmeter!) und ist beidseits eng beschriftet. Die Gliederung solcher „Beipacks“ ist heute standardisiert. An erster Stelle steht, wofür bzw. wogegen das jeweilige Präparat zum Einsatz gelangt. Dann wird ausgeführt, was man vor der Einnahme der Substanz beachten und wann man das Präparat nicht zuführen sollte – etwa … weiterlesen

1 2 3 4 5 6 14