„Eliminatio“ als Prinzip der Energiewende

Liebe Leserin, lieber Leser, Naturheilkunde, wie wir sie heute verstehen, beinhaltet nicht nur eine möglichst gesundheitsbewusste Lebensweise und den Einsatz typischer Heilverfahren. Auch Fragen des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit spielen eine Rolle. Beim Ausbau regenerativer Energien denkt man vor allem an Wind- und Sonnenkraft. Auf zwei Prozent der Flächen jedes Bundeslandes sollen Windräder aufgestellt werden. Im sonnenreicheren und windärmeren Süden ist vermutlich Photovoltaik (PV) die sinnvollere Lösung und bei Installation auf Hausdächern ohne zusätzlichen Flächenverbrauch möglich. Ich persönlich sehe weitere … weiterlesen

Schlaflos durch die Nacht?

Liebe Leserin, lieber Leser, Schlafstörungen stellen für viele Menschen ein Problem dar. Zahlreiche Medikamente können Schlafstörungen begünstigen, etwa stimulierende Antidepressiva (SSRI und Venlafaxin), Mittel gegen Demenz (Donepezil) sowie Betablocker (besonders Metoprolol und Nebivolol), Anti-Asthmamittel und Schilddrüsenhormone. Wenn Hochbetagte tagsüber immer sehr müde sind, kann es an einem „obstruktiven Schlafapnoesyndrom“ (OSAS) liegen. Eine schlafmedizinische Untersuchung und ggf. der Einsatz eines Beatmungsgerätes helfen dann entscheidend weiter. Schlaf in Rückenlage sollten diese Patienten vermeiden. Am Beispiel einer knapp 80-jährigen Dame beschreibt ein Fachartikel, … weiterlesen

Der „Jedermannsbefund“

Liebe Leserin, lieber Leser, vor langer Zeit gab es vor allem in Landarztpraxen Patienten, die nach einer Spritze fragten, die „für alles“ gut sei. Meist lief das Ganze dann auf eine Vitamin-B/Folsäure-Spritze hinaus, die tatsächlich oft sehr positive Auswirkungen hatte. Seinerzeit berichteten viele Patienten, sie litten an einem Morbus Scheuermann, einem einst gehäuft gestellten Befund an der Wirbelsäule. Irgendwie scheint „der Scheuermann“ ausgestorben zu sein, jedenfalls habe ich ihn in den letzten Jahren in Radiologenbefunden nicht mehr entdeckt. Einen Befund … weiterlesen

Krebsregister mit positivem Trend

Liebe Leserin, lieber Leser, in Deutschland gab es lange keine Krebsregister, was zu Recht kritisiert wurde, da ein solches womöglich wichtige Hinweise auf Häufungen in bestimmten Regionen und damit mögliche Ursachen aufgezeigt hätte. In einer im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichten Untersuchung wurde nun anhand von Leichenschauscheinen die Zahl der Krebstoten in der Stadt Hamburg für die Jahre 1872 bis 2019 betrachtet. Ganz allgemein war Anfang des 20. Jahrhunderts eine erhebliche Zunahme an Krebstodesfällen zu verzeichnen. Ursächlich war aber wahrscheinlich eine bessere … weiterlesen

Immer wieder Reizdarm …

Liebe Leserin, lieber Leser, der Begriff „Reizdarm“ ist mittlerweile jedermann geläufig. Das Beschwerdebild ist nicht lebensbedrohlich, beeinträchtigt aber die Lebensqualität unter Umständen stärker als Diabetes oder eine moderate Herzschwäche. Allerdings können sich hinter den Symptomen auch gravierende Erkrankungen verbergen, z. B. Darm- oder Eierstockkrebs, bei Durchfall auch Zöliakie, eine Infektion mit Lamblien oder M. Crohn. Deshalb wird die Diagnose Reizdarm zu Recht als Ausschlussdiagnose bezeichnet, die erst dann gestellt wird, wenn vielfältige Untersuchungen keinen besonderen Befund erbracht haben. Steht schließlich die … weiterlesen

Naturheilkunde und Krebs

Liebe Leserin, lieber Leser, öfters wird behauptet, die etablierte Onkologie werde immer aufgeschlossener für Verfahren der sogenannten „Komplementärmedizin“. Persönlich habe ich diesbezüglich erhebliche Zweifel: Lediglich Allgemeinmaßnahmen wie gesunde, ausgewogene Ernährung und Bewegung werden in der schulmedizinischen Krebsbehandlung überwiegend akzeptiert. Gleichwohl muss man nicht alles negativ sehen. Immerhin wurde erstmalig eine „S3-Leitlinie zur Komplementärmedizin in der Onkologie“ vorgestellt. Einige Verfahren werden darin zur Linderung von Beschwerden empfohlen, eindeutig positive Urteile existieren hingegen kaum. Recht gute Studiendaten liegen für die Akupunktur bei … weiterlesen

Flexitarismus im Trend

Liebe Leserin, lieber Leser, dass Ernährung bzw. Fehl­ernährung eine der Haupt­ursachen für Zivilisationskrankheiten ist, bestreitet heute niemand mehr. In der Ernährungswissenschaft ist Folgendes inzwischen weitgehender Konsens: weniger Tierprodukte, mehr vegetarische Kost, weniger Süßigkeiten, Süßgetränke und Fertignahrungsmittel, dafür mehr Gemüse und andere pflanzliche Lebensmittel. Nach neueren Zahlen sollen 2 % der Bevölkerung Veganer und 10 % Vegetarier sein. Eine weitere Gruppe scheint stark im Wachsen: die Flexitarier, also Menschen, die zunehmend vegetarisch leben, aber ab und an Fleisch oder Fisch verzehren – bevorzugt … weiterlesen

Immunsystem stärken?

Liebe Leserin, lieber Leser, „Das Immunsystem stärken, was heißt das eigentlich? Im Grunde wissen wir gar nicht so viel Genaues darüber …“, äußerte kürzlich ein Forscher. Nichtsdestotrotz zeigen Erfahrung und Studien schon lange gute Effekte klassischer Naturheilverfahren: Kneipp-Güsse, ansteigende Bäder und regelmäßige Saunagänge zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten sind bekannt. Nach neueren Untersuchungen soll u. a. tägliches Gurgeln mit Grüntee viralen Infekten vorbeugen helfen. Auch die omnipotenten Omega-3-Fette wirken offenbar immunstärkend. „Vitamin-D-Shots“ im Herbst haben inzwischen einen festen Platz, wenn es darum … weiterlesen

Vom Burnout zum Reset

Liebe Leserin, lieber Leser, Burnout – dieser Begriff war vor einigen Jahren als Ausdruck vollständiger körperlicher und geistig-seelischer Erschöpfung in aller Munde. Auch wenn der Begriff heute seltener verwendet wird, scheint sich das Problem des umfassenden Ausgelaugtseins auszubreiten. Denn immer mehr Menschen sehnen sich nach einer Möglichkeit zu „resetten“, sich mal fallen lassen zu können und auf allen Ebenen zu regenerieren. Ist es Zufall, dass mit „Reset“ ein Terminus aus dem IT-Bereich gewählt wird? Oder ist das ständige Digitalisierungsgerede als … weiterlesen

„Medical Correctness“ in der Naturheilkunde

Liebe Leserin, lieber Leser, seit Jahren wird der politischen Diskussion in westlichen Ländern eine zunehmend mangelhafte Debattenkultur nachgesagt. Bestimmte Dinge dürften nicht angesprochen werden, sofort werde der Betreffende in eine politische Ecke und via soziale Medien an den Pranger gestellt. Auch in der Medizin gibt es etwas Ähnliches. Ich nenne es „Medical Correctness“. Man verwende mal auf einem überwiegend von „Schulmedizinern“ besuchten Ärztekongress Begriffe wie Aderlass, Darmbäder, Entgiftung, Ausleitung, Entschlackung oder Entsäuerung … Stirnrunzeln und höhnisches Grinsen sind dann typische … weiterlesen

Blutdruckmessung: ganz schön schwierig …

Liebe Leserin, lieber Leser, am Ende meines Studiums dozierte ein Professor über etwas scheinbar Banales: die korrekte Blutdruckmessung mit der auch heute noch üblichen indirekten Messung nach Scipione Riva-Rocci (1863 – 1937) und Nikolai Korotkow (1874 – 1920). Er sagte, dass die meisten Ärzte nicht wissen, wie man den Blutdruck korrekt misst. Wichtig sei, den ersten Wert (Systole) bei deutlichem Hören des Pulsschlages (nicht etwa schon bei den ersten leisen Tönen) zu registrieren, den zweiten Wert (Diastole), wenn der Pulsschlag nicht mehr zu hören … weiterlesen

Parkinson: Es tut sich was!

Liebe Leserin, lieber Leser, ich gebe zu: Neurologie war für mich immer ein ziemliches „Frustfach“. Ganz einfach deshalb, weil die medizinischen Erfolge oft bescheiden waren – und es auch heute noch sind. Beispiel: die Polyneuropathie (PNP). Gefühlt ist sie in den letzten Jahren immer häufiger geworden, tritt z. B. oft nach Chemotherapien auf. Insbesondere bei Berichten älterer Menschen über Kribbeln und Taubheit in den Beinen sollte statt einer Durchblutungsstörung eine PNP in Betracht gezogen werden. Therapeutisch werden oft die gleichen Präparate … weiterlesen

Es geht wieder los …

Liebe Leserin, lieber Leser, von den 1990ern bis in die Nullerjahre hinein gab es in der Politik das Dauerthema „Kostendämpfung im Gesundheitswesen“. Bis dahin zahlten die Kassen fast alles, was der Arzt machte oder veranlasste und Patienten einforderten. Das führte zu „hemmungslosen Leistungsausweitungen“. Ich habe es Ende der 1980er-Jahre selbst in den Landpraxen erlebt: Routinemäßig wurden z. B. eine ganze Reihe von Patienten bis zu zweimal wöchentlich besucht, um zu fragen, ob sie ein Rezept brauchen, den Blutdruck zu messen und … weiterlesen

Ernährung und Krebs – was wissen wir heute?

Liebe Leserin, lieber Leser, was hat Ernährung mit Krebserkrankungen zu tun? Bezüglich krebshemmender Nahrungsmittel haben wir in den letzten Jahren viel Gutes von sekundären Pflanzenstoffen (z. B. Polyphenolen in Brokkoli & Co) gehört. Als „kritisch“ wurden dagegen immer wieder die vor allem beim Grillen entstehenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK)und Aflatoxine in verschimmelten Lebensmitteln angesehen. Auch wenn Zusammenhänge nicht immer eindeutig sind, gilt heute als gesichert: Vor allem deutliches Übergewicht (BMI > 30) stellt offenbar einen eigenständigen Risikofaktor für 13 Krebsarten dar, darunter … weiterlesen

TIA und Schlaganfall – Auslösern vorbeugen

Liebe Leserin, lieber Leser, jemand berichtet, kürzlich für gefühlt rund eine Minute nicht mehr in der Lage gewesen zu sein zu sprechen. Darüber hinaus war es in letzter Zeit schon einmal vorgekommen, dass der Betroffene kurzzeitig seine Tasse nicht mehr heben konnte. Dann sei alles wieder normal gewesen. Solche Schilderungen werden in der Medizin in aller Regel unter Einsatz bildgebender Verfahren abgeklärt, um einen Schlaganfall auszuschließen. Oft bleiben diese Untersuchungen aber unauffällig. Meist wird dann die Diagnose „transitorisch-ischämische-Attacke“, kurz: TIA, … weiterlesen

200 Jahre Sebastian Anton Kneipp

Liebe Leserin, lieber Leser, vor genau 200 Jahren wurde Sebastian Anton Kneipp (1821 – 1897), einer der Väter der Naturheilkunde, geboren. Sofort fallen uns Wasserbehandlungen in Form von Güssen, Bädern und Wickeln ein, die auch heute noch anerkannte Naturheilkunde sind. Gleichwohl sind sie in der ambulanten Medizin nahezu verschwunden, und auch klinisch haben sie fast nur in einigen Kurkliniken und Sanatorien „überlebt“. Es lohnt allerdings, sich auch einmal die Empfehlungen Kneipps zur Lebensführung anzusehen. In seiner Schrift „So sollt Ihr leben“ geht … weiterlesen

Eisen(mangel) – erstaunlich relevant

Liebe Leserin, lieber Leser, dass chronischer Eisenmangel zu Blutarmut führt, weiß jeder. Dass chronische Müdigkeit bei jungen Frauen oft eisenmangelbedingt ist, wissen zumindest viele. Anämie und/oder Eisenmangel befördern neueren Studien zufolge aber auch depressive Verstimmungen, Erschöpfungszustände, Interesseverlust, Freudlosigkeit, Antriebsmangel, Autismusstörungen und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrome. Eisen ist als mengenmäßig häufigstes Spurenelement unter anderem von Bedeutung für das Immunsystem, den Sauerstoff- und Energiestoffwechsel, die DNA-Synthese (zur Vervielfältigung der Erbinformation für die Zellteilung) und die Entwicklung geistig-motorischer Fähigkeiten bei Kindern. Doch wie kann ein Eisenmangel … weiterlesen

Post-COVID-Syndrom – hilft Naturheilkunde?

Liebe Leserin, lieber Leser, als „Post-COVID-Syndrom“ wird ein neuer Beschwerdekomplex als Folge einer Corona-Infektion bezeichnet. Rund ein Drittel der Betroffenen soll Monate nach einer Corona-Infektion an der Kombination von Fatigue (Müdigkeitssyndrom), Geruchs- und Geschmacksverlust leiden. Eine belgisch-niederländische Studie ermittelte in Bezug auf Fatigue sogar noch höhere Prozentwerte. Kommt es im Rahmen einer Corona-Infektion zu Magen-Darm-Symptomen – meist mit Durchfall einhergehend –, ist auch nach dem Abklingen der akuten Infektion mit zunächst anhaltenden Symptomen im Sinne eines Reizdarms zu rechnen. Außerdem … weiterlesen

Schellackplatte abgeschafft?

Liebe Leserin, lieber Leser, das Thema Fasten begegnet uns im ausgehenden Winter regelmäßig in den Medien: Illustrierte Zeitschriften feiern Fasten als hervorragende Methode zur „Entschlackung“ und als Weg, „lästige Pfunde“ loszuwerden. Jahrelang meldeten sich prompt Experten aus Medizin und Ernährungswissenschaft, warnten vor den gefährlichen „Nulldiäten“ und beschworen den Jo-Jo-Effekt als Einstieg in eine weitere Gewichtszunahme. Einst hatten wir an dieser Stelle geschrieben, dass dieses jährlich wiederkehrende Procedere des aneinander Vorbeiredens wie bei einer defekten Schellackplatte abläuft, bei der der Saphir … weiterlesen

Der Wunsch nach einem Reset

Liebe Leserin, lieber Leser, spricht man mit Menschen über ihr medizinisches Hauptanliegen, taucht in den letzten Jahren immer ein Begriff auf, den es zwar bis heute im Lehrbuch nicht gibt, der aber treffend beschreibt, worum es geht: „Reset“. Menschen verwenden diesen Begriff aus der Computersprache, der auch dem Nicht-IT-Experten sofort signalisiert: Sie möchten das „System“ herunterfahren und neu starten. Auf den Menschen übertragen bedeutet das: Körper, Geist und Seele einfach mal zur Ruhe kommen lassen, neue Kraft schöpfen und neue … weiterlesen

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