Wozu beschäftigen wir uns (noch) mit Naturheilkunde?

Liebe Leserin, lieber Leser, 2014 begehen wir das 125. Jubiläum des Deutschen Naturheilbundes (DNB). Wir gedenken seiner Geschichte, in besonderem Maße auch dem nicht immer einfachen Engagement vieler ehrenamtlicher Helfer. Denn nicht überall rennt man mit „Naturheilverfahren“ offene Türen ein. Der Begriff wird heute vor allem mit Vinzenz Prießnitz und seinen Nachfolgern in Verbindung gebracht. Eigentlich setzten aber auch schon die Asklepiaden im alten Griechenland Grundprinzipien der Naturheilkunde ein: „Wenn Du nicht bereit bist, Dein Leben zu ändern, kann Dir … weiterlesen

Kopfschmerzen von Expertenmeinung

Liebe Leserin, lieber Leser, auf die Frage, welche klinische Disziplin in der Medizin inhaltlich besonders weit von naturheilkundlichem Denken entfernt ist, fällt mir immer wieder ein Fachgebiet ein: die Neurologie, die sich mit Nerven und ihren Erkrankungen befasst. Nicht nur spielen die Krankheiten des zentralen Nervensystems oft in einer anderen Liga. Auch das gegenseitige Verständnis zwischen Neurologie und Naturheilkunde ist gering, wobei man zugeben muss, dass bei organisch-neurologischen Erkrankungen (z. B. Parkinson, Epilepsie, Nervenverletzungen als Folge von Unfällen etc.) die naturheilkundlichen … weiterlesen

Der Modezar und die Ordnungstherapie

Liebe Leserin, lieber Leser, vor einigen Wochen gestaltete ein bekannter Modeschöpfer die Sonntagsausgabe einer Wochenzeitung. Auf einer Seite formulierte er handschriftlich: „The best things in life are free“ (Die besten Dinge des Lebens sind kostenlos) – und listete dann fünf Punkte auf: 1. guter, fester Schlaf 2. Lesen 3. Sonne 4. Mondnacht im Süden 5. Zeit für sich selbst. Unschwer erkennen wir darin Grundprinzipien der klassischen Naturheilkunde, insbesondere die sogenannte Ordnungstherapie. Gleichwohl könnte man sich die Reihenfolge auch umgekehrt vorstellen. … weiterlesen

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

Liebe Leserin, lieber Leser, schaut man sich die Geschichte der Ernährungswissenschaft über die vergangenen Jahrzehnte an – es ist auch die Geschichte diverser Irrtümer und Kehrtwendungen. Ballaststoffe wurden Anfang der 1980er Jahre oft noch als unerheblich eingestuft. Später erkannte man, sie regulieren nicht nur die Verdauung, sondern spielen auch eine wichtige Rolle für den Stoffwechsel. Immer wieder galt Fett aufgrund seiner Kalorienzahl als Hauptdickmacher. Die Empfehlung zu einer fettarmen Kost ist bis heute anzutreffen. Dabei zeigen Studien und auch die … weiterlesen

Transparenz kann vielerorts sinnvoll sein

Liebe Leserin, lieber Leser, derzeit überschlagen sich die unterschiedlichsten Personen im öffentlichen Leben mit Forderungen nach mehr Transparenz im Steuerrecht. Ich wünsche mir auch in vielen anderen Bereichen Transparenz: Bei jeder E-Mail-Adresse sollte erkennbar sein, wer dahinter steht. Dann wäre es nicht mehr möglich, denunziatorisch Menschen an den Pranger zu stellen, sogenannte „Shitstorms“ zu entfachen und manche Menschen psychologisch zugrunde zu richten, wie das beispielsweise mit Lehrern geschieht – skandalöserweise auch noch juristisch gedeckt. Transparenz wäre wünschenswert auch bei Körperschaften … weiterlesen

Informieren und mitdenken – als Verbraucher und Patient

Liebe Leserin, lieber Leser, das Thema wäre schon im vorigen Monat aktuell gewesen: Lebensmittelskandal – der soundsovielte. Wenn das Thema in den Medien auftauchte, gab es bei mir zunehmend nur noch eine Reaktion: die Zeitung umblättern, das Radio ab- und den Fernseher umschalten. Man kann es nicht mehr hören … Höhnisch könnte man sogar noch sagen: Warum regen sich die Leute eigentlich auf? Pferdefleisch stammt wenigstens aus halbwegs artgerechter Tierhaltung und niemand ist vergiftet worden. Gifte wurden dann wieder bei Bio-Eiern … weiterlesen

Energiewende – ein Dauerbrenner

Liebe Leserin, lieber Leser, zwei Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima erinnern wir uns an die dramatischen Ereignisse – und welche Wellen sie in Deutschland schlugen. Seitdem ist der Begriff „Energiewende“ ein Dauerthema. Wie alle Großprojekte scheint auch dieses in einem Durcheinander aus Regelungen, Interessen und Subventionen erheblich schwieriger realisierbar zu sein als gedacht. Wir können allerdings feststellen: Die Lichter sind trotz aller Unkenrufe nicht ausgegangen. Es scheint nicht nur ausreichend Strom da zu sein, sondern die Strompreise sind an … weiterlesen

Urbedürfnisse und wie wir ihnen dienen

Liebe Leserin, lieber Leser, der frühere Ordinarius für innere Medizin und Naturheilkunde in Frankfurt, Professor Karl Pirlet (1920–2010, siehe „Heilkraft unserer Natur“ in Naturarzt 4/2007) formulierte einst: „Naturgemäß ist nur diejenige Medizin, die der Natur des einzelnen Menschen gemäß ist.“ Eine einfache Aussage, die aber hohen Wahrheitsgehalt hat und an die wir uns auch in der Naturheilkunde viel zu selten halten. Denken wir nur an pauschale Ernährungsempfehlungen, die – ausschließlich auf Inhaltsstoffen basierend – sich nicht um die individuelle Bekömmlichkeit … weiterlesen

Wie wichtig ist uns Prävention wirklich?

Liebe Leserin, lieber Leser, die Bundesregierung will die Prävention voranbringen. Die Koalition hat sich auf eine „Strategie“ geeinigt: Der Hausarzt soll zum Präventionslotsen und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur Präventionszentrale werden. Schön und gut, könnte man sagen. Vorbeugung alias „Prävention“ – wer findet das nicht wichtig? Die Vorbeugung vor Erkrankungen wäre „volkswirtschaftlich“ weit günstiger als die zum Teil aufwendige Behandlung bereits eingetretener Erkrankungen. Wer das in Sonntagsreden darlegt, erhält regelmäßig Applaus. Am Montagmorgen sieht die Welt jedoch schon wieder … weiterlesen

Jenseits des Maya-Kalenders

Liebe Leserin, lieber Leser, im Bereich der „Alternativmedizin“ begegnen einem derzeit einige Pessimisten, die das Ende eines Maya-Kalenders als Weltuntergang am 21. Dezember interpretieren oder sich in ähnlicher Weise auf Nostradamus beziehen. Ich traue mich vorherzusagen: Es wird auch nach Ablauf des Maya-Kalenders weitergehen, allerdings – wenn man die Weltlage betrachtet – an vielen Stellen wie in den letzten Jahren mit erheblichen Schwierigkeiten. Was Deutschland betrifft, so erwarte ich: Stagnation, tendenziell Deflation und Weiterjammern auf hohem Niveau – wenn es … weiterlesen

Ein Triumph der Eindimensionalität

Liebe Leserin, lieber Leser, in einer großen Tageszeitung regten sich Anfang Oktober zwei Journalisten über das „Einsickern von Esoterikern in die deutschen Universitäten“ auf. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sollen demnach an rund 18 Universitäten „Wünschelrutengänger, Homöopathen, Anthroposophen und Anhänger diverser asiatischer Aberglauben auf die Studenten losgelassen werden“. Demnach werden „bald ganze Universitäten Humbug statt Wissenschaft lehren“. Im Weiteren wird von der „Hartnäckigkeit von Anhängern geschlossener Glaubenssysteme“ gesprochen. Die Krönung des Ganzen sei die Gründung einer europäischen Hochschule für … weiterlesen

Pendeln soll krank machen …

Liebe Leserin, lieber Leser, es gibt amüsante Missverständnisse. Vor kurzem las ich im Videotext eines Fernsehprogramms die Schlagzeile: „Intensives Pendeln macht krank“. Ob Sie es glauben oder nicht: Ich dachte dabei an Therapeuten, die das Pendeln zum Herausfinden einer möglichst optimalen Therapie oder zum Erhärten einer Diagnose einsetzen. Völlig abwegig wäre diese Formulierung nicht einmal gewesen, denn manche glauben ja, Pendeln mache Kernspintomographien und andere moderne Diagnostik überflüssig, und man könne die Frage einer ernsten Erkrankung auch durch Pendeln beantworten. … weiterlesen

Darf’s ein bisschen weniger sein?

Liebe Leserin, lieber Leser, die Arzneimittelstatistik liest sich jedes Jahr wie eine Offenbarung. Erstaunlich, welche Substanzen bei diesen deutschen Medikamentenmeisterschaften das Rennen machen: Ibuprofen – ein Schmerz- und Rheumamittel – ist mit 19,3 Millionen Verordnungen das meistrezeptierte Medikament in Deutschland. Wahrscheinlich liegt die „echte Zahl“ noch deutlich höher, da das Mittel bis zur Stärke 400 mg rezeptfrei erhältlich ist. Ein Patient berichtete mir über seinen Golfclub: Dort nähmen nahezu alle über 60-Jährigen Ibuprofen, um „die Runde“ zu schaffen. Zwei weitere Schmerzmittel … weiterlesen

Neue Terminologie für Altbewährtes?

Liebe Leserin, lieber Leser, „Am Anfang war das Wort“ – so beginnt auch eine Abhandlung über die Geschichte der Medizin. Das richtige Wort durch den Arzt war einst der entscheidende und oft auch der einzig mögliche Therapiefaktor. Später kam dann die Heilpflanze hinzu. Die heutige moderne Medizin feiert bezeichnenderweise ihre größten Erfolge dort, „wo sie stumm ist“ – wie es Hartmut Schröder, Professor für Sprachwissenschaft und Kommunikationsforschung an der Universität Frankfurt (Oder), ausdrückt: Intensivmedizin, Schrittmacher- einbau, Austausch von Augenlinsen und … weiterlesen

Blutgefäße: für manche Überraschung gut

Liebe Leserin, lieber Leser, Blutgefäße ähneln Röhren, die im Laufe des Lebens „verkalken“ können wie Wasserleitungen oder Heizungsrohre. Wenn die Verkalkung zu weit fortschreitet, muss man defekte Rohre austauschen, dann hat man erst einmal ein paar Jahre „Ruhe“. So ähnlich stellt man sich auch – ganz mechanistisch – die Situation in der Medizin vor. Dementsprechend werden Bypässe und „Stents“ gesetzt. Allerdings bringen Untersuchungen mitunter bemerkenswerte Überraschungen zutage: Bei manchen Patienten sind die Halsschlagadern zu 90 Prozent eingeengt. Laut physikalischen Prinzipen … weiterlesen

Wie die Pfunde besser purzeln

Liebe Leserin, lieber Leser, abnehmen ist oft ein reichlich kompliziertes Unterfangen. Was beim Manager noch gelingen mag, wird bei der übergewichtigen Frau in den Wechseljahren häufig extrem schwierig. Neulich las ich die Empfehlung eines Ernährungsexperten: „Wer übergewichtig ist, solle sich fettarm ernähren.“ Ich kam mir vor wie in den 1970er Jahren. Mögen Theoretiker noch so oft behaupten, Fett – egal welches – habe die höchste Kalorienzahl und mache am ehesten dick, möchte ich gegenfragen: Glaubt jemand, dass man durch reichlichen … weiterlesen

Wenn die Sau durchs Dorf jagt …

Liebe Leserin, lieber Leser, im französischen Präsidentschaftswahlkampf wurde laut Berichterstattern nicht nur jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf getrieben, sondern die gerade aktuelle noch am selben Tag von einer schnelleren Sau überholt. So ähnlich ist es oft auch in der Gesundheitsbranche. Denken wir an den „Hype“ der Umweltmedizin in den 1990er Jahren, von der man heute nur noch relativ wenig hört. Vor zwölf Jahren war wochenlang „BSE“ ein Riesenthema. Nach kurzzeitigem Einbruch hat der unkritische Fleischkonsum rasch wieder Normalniveau … weiterlesen

Richtiges Ziel – chaotischer Weg

Liebe Leserin, lieber Leser, vor einem Jahr fand in Japan die große Katastrophe statt: nach Tsunami der Supergau. Statt mitfühlender Hilfe zelebrierte man in Deutschland als Folge davon eigene Neurosen und teilweise kollektive Massenhysterien, die aber in einem sinnvollen Ziel mündeten: Ausstieg aus der Atomenergie, Hinwendung zu erneuerbaren Energien. In Deutschland kann es offenbar nur selten sachlich und mit Klugheit zugehen. Allzu oft dominieren Ideologie, erhobener Zeigefinger, Besserwissertum und Denkverbote. Landauf, landab predigen Politiker, man brauche mehr Überlandleitungen, um den … weiterlesen

Chronischer Schmerz – eine Herausforderung!

Liebe Leserin, lieber Leser, von Zeit zu Zeit fordern Experten einen großzügigeren Umgang mit Schmerzmitteln. In Deutschland müssen demnach viel zu viele Schmerzpatienten unnötig leiden. Würde man insbesondere Morphinpräparate großzügiger einsetzen, bräuchte dies alles nicht sein. Derartige Kampagnen, oft genug von Prominenten unterstützt, suggerieren, es sei bei ausreichender Dosierung kein Problem, Patienten schmerzfrei zu bekommen. Diese Unterstellung habe ich lange Zeit für etwas übertrieben gehalten. Nach der Teilnahme an einem Symposium zum Thema Schmerz muss ich sogar sagen, ich halte … weiterlesen

Übersäuert auf die Zielgerade?

Liebe Leserin, lieber Leser,  haben Sie zufällig im Februar 2010 während der Winter-olympiade in Vancouver die letzte Disziplin verfolgt? Es handelte sich um den 50-km-Skilanglauf der Herren. Am Start war auch der Deutsche Axel Teichmann, Gesamtweltcupsieger 2004/2005, doch von der Presse im Vorfeld als „Dauerpessimist“ eingestuft, weil er sich selbst und der Mannschaft keine besonderen Chancen ausrechnete. Tatsächlich hatte Teichmann nach rund 30 km einen erheblichen Rückstand von fast zwei Minuten auf die Spitze, der auch auf den folgenden Kilometern … weiterlesen

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