Ananas und Klima-Anlagen

Liebe Leserin, lieber Leser,

naht der Herbst stellt sich für viele Menschen das Problem einer möglichst natürlichen Stimulation des Immunsystems. Schulmedizinisch begegnet man der Frage, welche Maßnahmen für das Abwehrsystem sinnvoll seien, oft mit Achselzucken oder antwortet gar, bei „gesunder Mischkost“ und normalen Blutwerten sei eine zusätzliche Immunstimulation überflüssig. Empfehlenswert seien höchstens regelmäßige Grippe-Impfungen und neuerdings auch Impfungen gegen spezielle Formen von Lungenentzündungen, die durch Pneumokokken ausgelöst werden.
Tatsächlich schwören Patienten auf unterschiedliche Strategien. Manchen helfen sogenannte „Enzymkuren“ mit dem Hauptwirkstoff der Ananas, dem Bromelain.
In verschiedenen Studien konnte die Wirksamkeit von Meerrettichwurzel und Kapuzinerkresse erprobt werden. Entsprechende Präparate können, über Wochen und Monate eingenommen, nicht nur vorbeugend wirken, sondern auch eine Neigung zu chronischer Infektanfälligkeit deutlich reduzieren.
Man erforschte Zink als wichtigen Mineralstoff für den „Zwischenstoffwechsel“ und damit für das Immunsystem: Die kurmäßige Zinkgabe kann zur Vorbeugung und auch Behandlung einer Infektanfälligkeit sinnvoll sein.
Die Wirkung von zusätzlichen Vitamingaben ist durch Untersuchungen nur bedingt gesichert, die Erfahrung zeigt aber, daß sie positive Effekte haben können.
Ob allerdings die teilweise empfohlenen „Megadosen“ sinnvoll sind, darf zumindest bezweifelt werden. Bekannt ist – dies gilt für eine hochdosierte Mineralstoffzufuhr ebenfalls –, daß Hochdosispräparate über längere Zeit eingenommen Verdrängungsmechanismen auslösen, also die Aufnahme anderer Vitamine und Mineralstoffe aus dem Darm hemmen können.
Insofern sollten sich Interessierte nicht von Marktschreiern irre machen lassen, die genau diese Hochdosispräparate mit teilweise bemerkenswerter Militanz auf den Markt werfen und den Eindruck vermitteln, die Nichteinnahme dieser Präparate führe dazu, auf der Stelle tot umzufallen.
Was nicht vergessen werden sollte: Noch wichtiger als die Einnahme des einen oder anderen Stoffes ist es, ordnungstherapeutische Kriterien zu beherzigen. Neben einer vernünftigen, nicht nur auf Krankheit fixierten Lebenseinstellung und einer pflanzlich betonten, und gleichzeitig „wärmenden“ Ernährung, kommt vor allem abhärtenden Maßnahmen eine wichtige Bedeutung zu. Dabei spielt regelmäßige Bewegung an frischer Luft eine große Rolle. Wassertherapie durch Tautreten, Ganzwaschungen, Wickel und Packungen regen Blut- und Lymphzirkulation an und stimulieren damit auf klassisch-natürliche Weise den Stoffwechsel und die Abwehrkräfte.
Ständig jammern Menschen über das kalte Klima in Deutschland, um dann in wärmeren Ländern auf 17°C heruntergekühlte Restaurants aufzusuchen, in denen man sich wie in einer Kühlbox fühlt. Mein Tip: Meiden Sie Klima-Anlagen, wo es nur geht. Sie trocknen die Luft aus und reichern Schadstoffe um ein Vielfaches an. Nebenbei vernichten sie Energie. Falls es jemandem wirklich zu heiß wird, tun es auch Ventilatoren vom Typ „Casablanca“.