Ernährung – ein ewig junges Thema!

Liebe Leserin, lieber Leser,

was wurde über die Jahrzehnte hinweg nicht so alles über gesunde Ernährung berichtet. Fette seien „schlecht“, „Margarine statt Butter“, „lassen Sie mal Eier und Butter weg“ – um einen erhöhten Cholesterinspiegel zu senken –, „von allem etwas“, „weniger Kalorien“, „reichlich Milch und Milchprodukte“, „viel Getreide, Obst und Gemüse“ und, und, und. Ein Wissenschaftler höhnte schließlich, wer in der Ernährung alles richtig machen wolle, müsse einen mit Fischöl angereicherten Bananen-Kartoffelbrei, garniert mit einem Schuss Rotwein, während eines Dauerlaufes einnehmen …

Nachdem Experten jahrelang die Fette auf dem „Kieker“ hatten, sind jetzt die Kohlenhydrate als „Übeltäter“ an der Reihe. Deren Einschränkung soll unter anderem helfen, das Körpergewicht zu normalisieren. Ganz abwegig erscheinen diese Überlegungen nicht, verlangen aber eine Klarstellung: Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate!
Genau wie inzwischen gute Fette (Olivenöl, Omega-3-Fette) und schlechte (insbesondere Transfettsäuren) unterschieden werden, sollte es bei den Kohlenhydraten gehandhabt werden: Verzweigtkettige Kohlenhydrate etwa im Gemüse und Getreide werden nur langsam auf die Stufe der Glukose abgebaut, stellen also eine gesunde Option dar. Dagegen schießen isolierte Kohlenhydrate (im Volksmund meist als „Zucker“ bezeichnet) rasch ins Blut, bringen den Insulinstoffwechsel durcheinander und tragen somit offensichtlich zu Über­gewicht bei. In den letzten Jahren spielt der immer größere Fruchtzuckerkonsum eine wichtige Rolle. In geringen Mengen „insulinunabhängig“ verstoffwechselt, befördert er in großen Mengen – wie heute meist üblich – die Fett­säuresynthese und hemmt gleichzeitig Leptine. Das sind natürliche Appetit­zügler. Und so essen die Menschen immer mehr und  werden immer dicker – nicht selten stehen aber auf den fruktosereichen Produkten irreführende Vokabeln wie „fettreduziert“.

Merkwürdigerweise sind Eiweiße bisher kaum in die Schusslinie der Ernäh­rungs­experten geraten. Im Gegenteil: sie gelten sogar als Quelle der Kraft, die zudem ein anhaltendes Sättigungsgefühl bewirken. Andererseits sind gerade die Eiweiße bzw. deren Aminosäuren verantwortlich für das, was wir in der Naturheilkunde „Übersäuerung“ nennen.

Was bleibt als Empfehlung? Weniger Tierfett, keine Transfettsäuren, mehr einfach- und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Zu beachten ist aber auch: die Höhe des Cholesterinspiegels hängt nur indirekt von der Menge der aufgenommenen Fette und dem Cholesteringehalt der Nahrung ab. Die Fettqualität und Gesamtzusammensetzung der Nahrung (Ballaststoffe!) ist viel wichtiger. Und bei den Kohlenhydraten gilt: Süßigkeiten einschränken!

Wem das zu kompliziert ist, mag es sich noch einfacher machen. Zwei Männer haben schon immer gewusst, worauf es wirklich ankommt: Hippokrates empfahl vor 2400 Jahren, der Mensch solle pflanzliche Frischkost bevorzugen und nur sparsam mit tierischen Nahrungsmitteln umgehen. Und Max Otto Bruker (1909–2001) forderte sinngemäß, nichts zu essen, wofür Werbung gemacht werde.

Mit besten Grüßen