TIA und Schlaganfall – Auslösern vorbeugen

TIA und Schlaganfall – Auslösern vorbeugen

Liebe Leserin, lieber Leser,
jemand berichtet, kürzlich für gefühlt rund eine Minute nicht mehr in der Lage gewesen zu sein zu sprechen. Darüber hinaus war es in letzter Zeit schon einmal vorgekommen, dass der Betroffene kurzzeitig seine Tasse nicht mehr heben konnte. Dann sei alles wieder normal gewesen.

Solche Schilderungen werden in der Medizin in aller Regel unter Einsatz bildgebender Verfahren abgeklärt, um einen Schlaganfall auszuschließen. Oft bleiben diese Untersuchungen aber unauffällig. Meist wird dann die Diagnose „transitorisch-ischämische-Attacke“, kurz: TIA, gestellt – eine Art Vorstufe eines Schlaganfalls. Häufig erfolgt die vorbeugende Verordnung von ASS (Acetylsalicylsäure) zur Herabsetzung der Blutplättchenaktivität.

Aber auch bei nachgewiesenem Schlaganfall bleibt in rund 20 Prozent der Fälle die tieferliegende Ursache zunächst ungeklärt, vor allem bei Schlaganfällen infolge von Embolien. Man spricht dann von „kryptogenen Schlaganfällen“.

Nach aktuellem Kenntnisstand kann dahinter unter anderem ein Vorhofflimmern stecken, das manchmal nur kurzzeitig auftritt und auch bei mehreren Langzeit-EKGs nicht immer zu erkennen ist. Als weitere wichtige Auslöser wurden identifiziert: Ablagerungen an der Kopfschlagader oder der Aorta sowie Herzerkrankungen mit strukturellen Veränderungen am Herzmuskel oder an den Herzklappen, schließlich auch Krebserkrankungen (!), durch die sich die Gerinnbarkeit des Blutes und somit die Emboliegefahr erhöhen kann.

Auch beim kryptogenen Schlaganfall empfehlen Fachleute die Blutverdünnung mit ASS, eventuell zusätzlich (!) moderne Blutverdünner wie Rivaroxaban und die Absenkung des LDL-Cholesterins.

Das klingt zugegebenermaßen alles sehr wissenschaftstheoretisch und weit weg von der Naturheilkunde, ist es aber nicht unbedingt. Denn Nichtrauchen, gesunde Ernährung und Bewegung sowie Stressmanagement wirken fast allen der vorstehend genannten Problemkreise als Schlaganfallursache entgegen: dem Bluthochdruck und der Gefäßverkalkung ebenso wie Übergewicht und Diabetes und damit den Ursachen all der strukturellen Veränderungen an Herz, Gefäßen und dem Blut selbst, die letztendlich den Schlaganfall auslösen.

Dr. med. Rainer Matejka