Abwehrkräfte mobilisieren: 10 Tipps

Abwehrkräfte mobilisieren: 10 Tipps

Die kalte Jahreszeit fordert unser Immunsystem in besonderer Weise. Die Abwehr stärken – wer möchte das nicht? Mit einer Grippeimpfung ist es allerdings nicht getan! Um effektiv vorzubeugen, sind wir selbst gefragt. Wir unterstützen das Immunsystem, indem wir es fördern und – zumindest ein bisschen – auch fordern. Naturarzt-Chefredakteur Dr. med. Rainer Matejka gibt dazu in der Novemberausgabe zehn grundlegende Ratschläge:

1. Schwitzen: Es gibt inzwischen zahlreiche wissenschaftliche Studien, die den vorbeugenden Wert gegenüber Infektionen bei regelmäßigem Saunabesuch – ein- bis zweimal pro Woche – bestätigen.

2. Schwitzen kann aber auch durch moderate körperliche Tätigkeit ausgelöst werden. Dreieinhalb Stunden Bewegung pro Woche, also durchschnittlich eine halbe Stunde pro Tag, möglichst an frischer Luft, sind nachdrücklich anzuraten.

3. Abgerundet werden kann das Ganze durch Atemgymnastik. Dünn bekleidet am offenen Fenster, bewirkt sie gerade auch im Herbst und Winter eine moderate Abhärtung und ist nicht so radikal wie kalte Duschen.

4. Die Ernährung sollte überwiegend pflanzlich basiert sein und kann sich durchaus an der mediterranen Kost orientieren. Bitterstoffhaltige Pflanzen aktivieren sekretorisches Immunglobulin A. Das ist ein Abwehreiweiß in den Schleimhäuten, welches wichtig für die Abwehr von Infekten ist.

5. Dass der Darm für das Abwehrsystem eine große Rolle spielt, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Gerade bei Menschen, die schon vieles ausprobiert haben und trotzdem infektanfällig sind, empfehle ich häufig die kurmäßige Gabe von Darmbakterien.

6. Mit dünnen Schühchen, zu kurzen Jäckchen und auch ansonsten „ziemlich offen“, wie man es gerade bei jungen Menschen, insbesondere jungen Damen, beobachtet, wird der Winter wohl kaum ohne Infektion überstanden. Deswegen gilt als erste Devise: warm halten!

7. Auch innere Wärme sollte generiert werden. Dazu eignet sich warme und gut gewürzte Kost, zum Beispiel eine heiße Suppe. Unter den Tees ist Lindenblütentee als wärmend bekannt.

8. Kneipp-Therapie z. B. in Form von kalten Schenkelgüssen ist empfehlenswert. Achtung: Die Füße müssen vorher gut durchwärmt sein, etwa durch Bewegung oder durch längeres warmes Begießen. Erst dann sollte die kurze kalte Abschreckung erfolgen, die einen Trainingseffekt für die Durchblutung und das Immunsystem darstellt.

9. Kennen Sie die Nasendusche? Wer täglich die Nase mit 0,9%iger Kochsalzlösung spült, kann schon nach kurzer Zeit sein Infektionsrisiko um 50 % absenken.

10. Und wie sieht es nun mit der Grippe-Impfung aus? Sie wirkt wahrscheinlich nur bei rund 30 % der Patienten. Letztlich muss es jeder selbst entscheiden.

Quelle: Naturarzt – Ihr Gesundheitsratgeber, 11/2015

Bild: Nicht nur Kälte, auch Wärme hilft vorbeugen: passiv (in Form von Kleidung) und aktiv in Form von Bewegung. Foto: © Thinkstock