Schweinegrippe-Impfung: Abwarten und Tee trinken?

Eine klare Empfehlung pro oder contra Schweinegrippe-Impfung ist im Moment schwer zu geben, und vor allen Dingen kann diese Empfehlung nur von begrenzter Haltbarkeit sein. Ganz ohne „einerseits … andererseits“, also ohne Abwägung, geht es nämlich nicht beim Impfen, zumal wenn die Lage so unübersichtlich ist wie bei der Schweinegrippe. Bei allen verständlichen Wünschen nach klaren Aussagen: Man kann niemand seine Eigenverantwortung abnehmen. Dennoch tendiert die Zeitschrift „Naturarzt“ momentan zum Abwarten.

Nicht jede „Nebenwirkung“, die im Rahmen einer Impfung auftritt, ist prinzipiell bedenklich, z.B. Grippesymptome. Es gibt gravierende echte Nebenwirkungen von Impfungen, die sind aber schwerer festzustellen und treten „selten“ auf – bei Millionen Impflingen kann das allerdings alles heißen, nämlich auch Tausende oder Zehntausende Betroffene.

Eine Impfung kann die Leistungsfähigkeit für Tage und Wochen erheblich einschränken – weshalb z.B. etliche Bundesligaclubs (und ihre Mannschaftsärzte!) die Schweinegrippe-Impfung ablehnen, da will keiner auf Topspieler verzichten. Für Otto Normalverbraucher ist die Abwägung eigentlich anders: Möglicherweise wäre für ihn eine impfinduzierte „Grippe“ akzeptabel – wenn dass die einzige Nebenwirkung wäre und wenn die Impfung dann auch schützt. Beides ist eben nicht erwiesen. Solange es dafür nicht zumindest bessere Indizien gibt, scheint Abwarten die beste Devise.

Und wie sieht es mit der anderen Seite der Abwägung aus – mit der Gefährlichkeit der Erkrankung selbst? Als das Thema Schweinegrippe aufkam, wurde diese als bedrohliche, weltweit sich ausbreitende Seuche hingestellt, später hat sich manches relativiert. In jüngster Zeit häufen sich allerdings Berichte aus Kanada, dass oft gesunde junge Männer von der Schweinegrippe – so wörtlich – „auf die Bretter geschickt“ werden, einige zur Intensivbehandlung mussten und sogar mehrere verstorben sind. Der amerikanische Präsident hat sogar den nationalen Notstand ausgerufen. In einer großen Tageszeitung äußert andererseits ein Experte die Ansicht, dass das Schweinegrippenvirus die üblichen Grippeviren verdrängen und auf diese Weise die Zahl der Grippetoten über den Winter hinweg insgesamt sogar sinken könnte.

Die frühere Bundesgesundheitsministerin ließ Millionen Impfdosen bestellen, um weite Teile der Bevölkerung entsprechend „versorgen“ zu können. Der Vizepräsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, bezeichnete dies später als Erpressung der Gesundheitsministerin durch die Pharmaindustrie. Während die Propagandamaschinerie „pro Impfung“ reichlich trommelt, empfiehlt selbst die Ständige Impfkommission (STIKO) im „Deutschen Ärzteblatt“: Wie vor anderen Impfungen auch sollte Nutzen gegen Risiko individuell abgewogen werden. Das gelte besonders für Schwangere. Schon erstaunlich: dieser Satz aus dem Munde der obersten Impfverfechter.

Die Hoffnung der Impfstoffhersteller, die Bevölkerung ließe sich flächendeckend impfen, ist längst in sich zusammengebrochen. Selbst führende Politiker äußern öffentlich, sie würden sich nicht impfen lassen, und ich gehe jede Wette ein: die Mehrzahl der deutschen Ärzte auch nicht. Jedenfalls herrscht bis weit in die Ärzteschaft hinein eine eher skeptische Haltung gegenüber dieser bislang nur an geringen Fallzahlen erprobten Impfung. Aus Schweden, wo der gleiche Impfstoff Pandemrix wie in Deutschland verwendet wird – allerdings schon zwei Wochen länger – wurden bis Ende Oktober mehrere Todesfälle „im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung“ gemeldet.

Wie soll sich der Laie im Falle der Schweinegrippe nun verhalten – wo es offensichtlich die Experten auch nicht besser wissen? Im Moment sieht die Nutzen-Risiko-Abwägung etwa so aus: Die Krankheit verläuft meist harmlos, das Nebenwirkungspotenzial der Impfung lässt sich dagegen nicht einschätzen. Möglich, dass sich beides in ein paar Wochen anders darstellt.

Richtig ist sicher, sich an die Naturheilkunde zu erinnern: Zur Vorbeugung gegen Virusinfekte helfen Abhärtung, etwa durch regelmäßige Bewegung an frischer Luft, Wassertherapie, z. B. abendliche ansteigende Fußbäder, ausreichend für innere Wärme sorgen, u. a. mit vitalstoffreicher Ernährung, gegebenenfalls die Einnahme ausgewählter Homöopathika oder Mineralstoffe, die die Immunkräfte anregen – und sicher auch die „Einstellung“.

Letztendlich gilt für alle Virusinfekte: Ob sie „angehen“, hängt von der Abwehrkraft des Einzelnen ab. Die Naturarzt-Devise: Aufmerksam die Situation beobachten, sich fit halten und ansonsten, möglichst entspannt, erst einmal „zuwarten“.

Weitere Informationen zur Schweinegrippe-Impfung finden Sie in der Rubrik „Diskussionen“ – und zur Impfproblematik allgemein unter „Dossier“.