Soja: Vorsicht bei Birkenpollen-Allergie!

Soja: Vorsicht bei Birkenpollen-Allergie!

Sojabohnen sind ein gängiges Nahrungsmittel geworden, zum einen durch die zunehmende Zahl von Veganern, zum anderen weil Soja vielen Nahrungsmitteln zugesetzt wird: z. B. Backwaren und anderen Fertigprodukten. Soja hat aber auch ein allergenes Potenzial. Vor allem Personen, die gegen Birkenpollen allergisch sind, sollten dies wissen.

Fast eine halbe Million Deutsche sollen von einer Sojaallergie betroffen sein. Das Spektrum der auftretenden Symptome bei einer primären Sojaallergie ist breit gefächert, wobei Symptome in der Mundhöhle und im Rachen dominieren. Mal kommt es zu einem pelzigen Gefühl an den Lippen, Brennen oder Schwellungen im Mund, Juckreiz oder Kratzen im Rachenraum oder saurem Aufstoßen. Rötungen im Gesicht oder Schwellungen der Augenlider oder Lippen sind ebenfalls häufig. Vereinzelt treten auch Übelkeit und Bauchschmerzen auf. Und: Bei einer Verteilung des Allergens oder der Entzündungsstoffe im Körper sind sogar Nesselfieber, Atemnot und Kreislaufprobleme möglich. Entsprechende „Frühwarnsymptome“ sollten deshalb auf jeden Fall ernst genommen werden. Das Risiko dafür besteht vor allem bei rascher Aufnahme größerer Mengen eines eiweißreichen Sojaproduktes.

Manche Menschen reagieren allerdings nicht direkt nach dem Sojaverzehr, sondern erst bzw. nur nach sportlicher Anstrengung allergisch. Wieder andere nur, wenn sie zusätzlich bestimmte Medikamente wie Schmerzmittel einnehmen oder Alkohol trinken. In diesem Fall kommt man nicht unbedingt gleich auf eine Sojaallergie.

Bei Säuglingen und Kleinkindern spricht man von einer primären Sojaallergie. Im Vergleich zur Kuhmilch- oder Hühnereiweißallergie ist sie zwar selten, wird aber durch das ersatzweise Füttern mit Sojadrinks gefördert. Meist verschwindet die primäre Sojaallergie im Schulalter jedoch von allein.

Im Erwachsenenalter und bei Jugendlichen tritt eher eine pollenassoziierte Sojaallergie auf. Die Betroffenen haben gleichzeitig eine Allergie gegen andere Hülsenfrüchte oder Pollen, weshalb man von einer Kreuzallergie spricht. Besonders häufig kommt eine pollenassoziierte Nahrungsmittelallergie bei Birkenpollenallergikern vor, weil sich bestimmte allergen wirkende Proteine von Sojabohne und Birkenpollen in ihrer dreidimensionalen Struktur ähneln. Von den geschätzten vier Millionen Birkenpollenallergikern scheinen bis zu 50 % von dieser Kreuzreaktion betroffen zu sein.

Weitere Informationen und konkrete Ernährungstipps finden Sie in Naturarzt 1/2016.

Foto: ksu_ok/Fotolia