Medikamente als Sexkiller –  die unterschätzte Nebenwirkung

Medikamente als Sexkiller – die unterschätzte Nebenwirkung

Medikamente besitzen häufig unerwünschte Arzneimittelwirkungen („Nebenwirkungen“). Doch nicht jeder mag das „Kleingedruckte“ von Anfang bis Ende lesen. Was kaum bekannt ist: Viele Arzneimittel können erheblich das Sexualleben beeinträchtigen, indem sie die Potenz und Libido hemmen.

Bei Männern ist häufig eine „erektile Dysfunktion“ (Erektionsstörung) die Ursache ihrer Potenzstörung. Oft sind Alkohol, Stress oder Müdigkeit die erklärbaren Ursachen, es können aber auch Medikamente dahinter stecken. Bei Frauen können Arzneimittel ebenfalls sexuelle Funktionsstörungen wie z. B. Verringerung der Libido, Erregungs- und Orgasmusstörungen sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen.

Da sich sexualmindernde Nebenwirkungen eines Arzneimittels oft erst im Verlauf von Monaten oder Jahren entwickeln, ist es für Betroffene schwierig, einen Zusammenhang zu erkennen: Je länger der Zeitraum, desto weniger sehen Patienten und Ärzte den Zusammenhang.

Vorsicht gilt z.B. bei Schmerzmitteln: Die typischen NSAR-Schmerzmedikamente
Diclofenac, Ibuprofen und Naxopren sorgen bei regelmäßiger Einnahme (dreimal täglich über mehr als drei Monate) für ein deutlich erhöhtes Risiko für eine erektile Dysfunktion.

Auch die regelmäßige Einnahme des „Anti-Glatzen-Mittels“ Finasterid löst häufig eine chronische erektile Dysfunktion sowie Ejakulationsstörungen und Libidoabnahme aus.

Viele Männer betreiben regelmäßig Bodybuilding, manche nehmen auch – obwohl verboten – sogenannte Anabolika ein. Anabolika (Androgene) sind chemisch gesehen Abkömmlinge des männlichen Sexualhormons Testosteron. Sie regen den Eiweißstoffwechsel an und fördern so den Muskelaufbau. Doch leider bleibt dabei die „Männlichkeit“ auf der Strecke: Die Hoden verkleinern sich, erektile Dysfunktion und Fruchtbarkeitsstörungen sind die Folge.

Weitere Informationen in Naturarzt 5/2016.

Foto: bikeriderlondon/Shutterstock