Wie Smartphone & Tablet krank machen

Wie Smartphone & Tablet krank machen

Auf den Markt gebracht wurden Smartphone und Tablet als mobile Computer, die das Leben erleichtern sollten. Doch hat sich unsere Lebens- und Arbeitsqualität durch die mobilen Begleiter tatsächlich verbessert? Der Umgang mit der neuen Technik verändert nicht nur unser soziales Leben, zunehmend treten psychische und körperliche Folgen auf.

Ein Viertel der Nutzer – rund 12 Millionen Menschen in Deutschland – nutzt das Gerät länger als zwei Stunden pro Tag – junge Erwachsene (17–25 Jahre) im Schnitt sogar drei Stunden – und fällt damit in den Bereich des Suchtverhaltens. Für eine Sucht spricht außerdem:

► Das Gerät befindet sich immer in Reichweite bzw. Nutzung, auch beim Sport, Essen oder Schlafen.

► Ist das Handy bzw. Netz nicht verfügbar (z. B. entladener Akku, Gerät vergessen), entstehen Unwohlsein oder Beklemmung.

► Das Gerät kann nicht ohne innere Anspannung für mehrere Stunden oder Tage ausgeschaltet werden.

Dass Smartphones soziale Fähigkeiten und Kontakte eher reduzieren, wurde gut dokumentiert. Forscher konnten zeigen, dass Handys Beziehungen reduzieren und den Einsatz und die Aufmerksamkeit für andere herabsetzen. Andere Untersuchungen wiesen nach, dass mit der wachsenden Zahl an Facebook-Kontakten die Zahl der realen Kontakte sinkt.

Die Geräte beeinträchtigen bei regelmäßiger Nutzung die Stimmung, Bindungsfähigkeit und Stressverarbeitung und verschärfen bestehende psychische Probleme. Ab einer Nutzung von etwa zwei Stunden täglich steigt laut wissenschaftlichen Untersuchungen das Risiko für psychische Störungen wie Depression, Angst, Burnout und Stresserkrankungen deutlich.

Auch für den Bewegungsapparat ergeben sich durch Handy und Tablet ebenfalls deutliche Belastungen. Gelenke, Muskeln, Sehnen und Nerven, insbesondere mit Zuständigkeit für die Daumenbewegung, werden durch millionenfach wiederholte Bewegungen enorm beansprucht.

Die Nackenmuskulatur, die einen übermäßig gebeugten Kopf halten muss, neigt zu schmerzhaften Verspannungen und Verhärtungen („Smartphone-Nacken“), die auch Arm-, Schulter- Kiefer- und Rückenmuskeln betreffen können. Smartphones und Tablets unterschreiten alle Standards der Arbeitsergonomie. Schmerzen und dauerhafte Haltungsfehler sind die Folge.

Fazit: Smartphone- und Tabletnutzer sollten ihre Geräte nur zu festgelegten Zeiten nutzen und Heranwachsende so lange wie möglich davor schützen.

Weitere Informationen in Naturarzt 3/2016.

Foto: Nejron Photo/Shutterstock