Amalgam – von wegen „Entwarnung“!

Quecksilber ist das giftigste nichtradioaktive Element im Universum. Es wird ständig aus dem Zahnfülllstoff Amalgam freigesetzt und führt zu einer bis zu zwölffach höheren Quecksilberbelastung in menschlichen Organen. Dennoch haben vor wenigen Monaten Wissenschaftler und Institutionen wieder einmal „Entwarnung“ gegeben, diesmal mit Hinweis auf die (angeblichen) Ergebnisse des German Amalgam trial (GAT), eine großen Studie an der TU München. Bei näherer Betrachtung zeigt sich allerdings, dass „Entwarnung“ nur eine mehr oder weniger willkürliche Interpretation der Studienergebnisse ist.

Die Ergebnisse der Münchner Studie geben vielmehr weitere deutliche Hinweise dafür, dass Amalgam schädlich ist: In Zellversuchen z. B. reichten Quecksilberkonzentrationen, welche normalerweise in Organen von Personen mit Amalgam gefunden werden, aus, um menschliche Blutzellen, aber auch Nieren-, Nerven- und Leberzellen zu beeinträchtigen. Dazu Umweltmediziner Dr. med. Joachim Mutter im Naturarzt-Interview: „Würde ein Arzneimittel die gleichen Prüfergebnisse erzielen, wäre es sofort verboten.“ Die Münchner Autoren, unter ihnen zwei prominente Amalgambefürworter, schlossen aber, dass die Zellversuche nicht auf den Menschen übertragbar wären.

Weiterhin wurde in mehreren Projekten der GAT nachgewiesen, dass Beschwerden nach Einbau von Amalgamfüllungen begannen und sich nach Amalgamentfernung deutlich besserten. Quecksilber ist das einzige Schwermetall, welches bei Raumtemperatur verdampft und sehr leicht vom Organismus aufgenommen wird. Weiterhin ist die Bindungsstärke an körpereigene Strukturen stärker als bei jedem anderen Element. Dies führt dazu, dass es auch nur schwer wieder auszuleiten ist. Auf Nervenzellen wirkt es deswegen zehnmal giftiger als Blei.

Allerdings kann Quecksilber jede biologische Funktion im Körper stören, deswegen gibt es eine große Bandbreite an Beschwerden oder Krankheiten. Leider lässt sich die individuelle Quecksilberbelastung nicht am lebenden Menschen nachweisen. Die Werte im Urin oder Blut können normal sein, selbst wenn die Werte in den Organen hoch sind – und umgekehrt. Dies haben auch die WHO und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bestätigt.

Eine Amalgamentfernung ist für viele Patienten mit chronischen Erkrankungen sinnvoll. Allerdings gibt es auch etliche Patienten, bei denen sich Erwartungen an eine solche Sanierung nicht erfüllen – bei manchen verschlimmern sich die Beschwerden sogar gravierend. Dazu erklärt Dr. Mutter im Naturarzt-Interview: „Tatsächlich gehen Krankheiten oft erst dann richtig los, wenn der Zahnarzt Amalgamfüllungen herausbohrt – weil die Entfernung nicht richtig ausgeführt wird! Deshalb rate ich, die Amalgamentfernung mit allen Schutzmaßnahmen, die es gibt, auch Atemmaske über die Nase, durchzuführen.“ Zur Entfernung der Füllungen müsse außerdem die Ausleitung kommen, denn Quecksilber wird über viele Jahre im Organismus gespeichert. Von alleine kann er es nicht oder nur unwesentlich ausscheiden.

Ausführliche Informationen zur Problematik von Amalgam sowie eine detaillierte Beschreibung der ganzheitlichen Amalgamsanierung bietet die Naturarzt-Ausgabe 9/2008.