Eisenspeicherkrankheit oft zu spät erkannt

Die Hämochromatose ist eine angeborene Störung des Eisenstoffwechsels, die unbehandelt schwere Organschäden verursacht und die Lebenserwartung deutlich reduzieren kann. Sie macht sich leider oft erst spät bemerkbar. Rechtzeitig erkannt, richtig behandelt und unter guter Kontrolle der Therapie können Betroffene ein normales Leben führen und damit auch alt werden.

Bei der Hämochromatose (synonym Hämosiderose) handelt es sich um eine genetisch bedingte Störung des Eisenstoffwechsels. Während der Gesamteisengehalt des menschlichen Körpers normalerweise bei circa vier Gramm liegt, kann er bei der Hämochromatose ein Vielfaches davon betragen. Es wird wesentlich mehr Eisen im Dünndarm aufgenommen als ausgeschieden. Dadurch kommt es zu einer Eisenüberladung bestimmter Organe, besonders Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse, Haut, Herz, Schilddrüse und Hirnanhangdrüse.

Die Hämochromatose ist von den Eltern mit in die Wiege gelegt worden. Vor dem 20. Lebensjahr macht sie sich jedoch selten bemerkbar. Bei betroffenen Frauen treten die Symptome später als bei Männern auf, da sie durch die Monatsblutung regelmäßig Eisen verlieren. Häufig kommt es bei ihnen erst nach den Wechseljahren zu Beschwerden, oder sie fallen dann durch hohe Werte für den Blutfarbstoff und den Eisengehalt auf. Oft zeigt sich die Krankheit jedoch erst in einem spätem Stadium mit Gelenkschmerzen, Erhöhung der Leberenzyme und Zuckerkrankheit. Wird die Hämochromatose nicht behandelt, entsteht nach einigen Jahrzehnten eine Leberzirrhose, aus der sich eventuell sogar ein Leberkarzinom entwickeln kann.

Welche Hinweise den Verdacht auf eine Eisenspeicherkrankheit lenken sollten, wie man sie diagnostiziert und behandelt, beschreibt Dr. med. Volker Schmiedel in der Ausgabe 1/2009 der Zeitschrift „Naturarzt – Ihr Gesundheitsratgeber“. Der Patient kann übrigens mit seiner Lebensweise auch selbst dazu beitragen, dass die Eisenspeicher nicht so schnell gefüllt werden: eisenreiche Lebensmittel, also rotes Fleisch und daraus hergestellte Lebensmittel, vermeiden. Und Schwarztee trinken – vor allem wenn er lang gezogen hat, hemmt er die Eisenaufnahme.