Osteoporose: Wirksame Medikamente haben Nebenwirkungen

Bisphosphonate können Knochenschwund (Osteoporose) effektiv mindern. Daher werden sie immer großzügiger verschrieben. Sie sind jedoch keinesfalls ungefährlich. Andere und vor allem natürlichere Maßnahmen gegen Osteoporose bleiben aktuell. Darüber berichtet die Zeitschrift „Naturarzt – Ihr Gesundheitsratgeber“ in ihrer April-Ausgabe.

Bisphosphonate sind Substanzen, die die Knochendichte erhöhen und die Frakturrate senken können. Viele der heute eingesetzten Medikamente haben erst Ende der 90er Jahre oder nach 2000 ihre Zulassung erhalten. Bekannte Präparate heißen z. B. Fosamax®, Actonel® oder Bonviva®, die Substanznamen enden immer auf „-dronat“ oder „-dronsäure“: Alendronat, Risendronat, Ibandronat usw.

„Neuartige Medikamente“ bedeutet oft: Das Ausmaß ihrer Nebenwirkungen lässt sich noch nicht voll abschätzen. Dies scheint sich nun auch bei den Bisphosphonaten zu bestätigen: In letzter Zeit sind mehrere Hundert Fälle von Knochennekrose bekannt geworden, wobei es zu einem irreversiblen Absterben von Knochenteilen, insbesondere im Kieferbereich kam. Diese Kiefer-Osteonekrosen führen häufig zu teilweisem Kieferverlust bzw. -entfernung. Patienten sollten daher vor einer Therapie mit Bisphosphonaten auf die möglichen Nebenwirkungen hingewiesen werden. Außerdem ist vor Therapiebeginn eine Zahnsanierung (insbesondere in Bezug auf Parondontitis und Zahnwurzelprobleme) anzustreben.

Bisphosphonate können für Osteoporose-Patienten und stark gefährdete Risikopersonen zwar einen großen Fortschritt in der Therapie bedeuten. Angesichts ihrer guten Wirksamkeit besteht jedoch die Gefahr, dass andere Maßnahmen gegen Osteoporose nicht mehr so stark empfohlen werden, wie dies eigentlich sinnvoll wäre:

► Bewegung mit ordentlicher Erschütterung (Joggen, Walken, Treppensteigen) fördert den Knochenaufbau!

► Große Risikofaktoren, insbesondere Rauchen, meiden und Alkoholkonsum einschränken.

► Auch Kaffee- und Cola-Konsum führt zu Kalziumverlusten.

► Kalziumreich essen, am besten viel Gemüse. Milchprodukte allerdings nur in Maßen, den große Mengen davon begünstigen nicht den Knochenaufbau.

► Oxalsäurereiche Lebensmittel (Spinat, Rhabarber, Mangold) maßvoll verzehren, phosphatreiche Lebensmittel, vor allem Fleisch und Wurst stark reduzieren.

Ausführliche Tips zur natürlichen Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose finden Sie im Naturarzt, Ausgabe 11/2007, weitere wichtige Informationen zur Therapie mit Bisphosphonaten in Ausgabe 4/2008.