Bio ist doch besser

Immer wieder ist in Zeitungen zu lesen, dass „Bio“ weder gesünder noch umweltfreundlicher ist. Dahinter stecken meist die gleichen, einschlägig bekannten Autoren, die ahnungslos oder absichtlich alten Unsinn wiederkäuen. Die Fakten sprechen heute klar für Bio!

Behauptung 1: Bio-Lebensmittel weisen zwar weniger Pestizid-Rückstände auf als konventionelle, jedoch sei mit den „Pflanzenschutzmitteln“ nur eine geringe Gesundheitsgefahr verbunden.

Die Fakten: Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) befand am 21.10.2008, dass die Pestizid-Rückstände in konventionell erzeugten Lebensmitteln vielfach so hoch sind, dass bereits „bei einmaligem Verzehr gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht auszuschließen sind.“ Schwerwiegender sind jedoch oft die langfristigen Folgen der chronischen Vergiftung. Man stirbt bekanntlich auch nicht sofort an einer Zigarette, und trotzdem gilt Rauchen nicht als gesund oder harmlos.

Behauptung 2:Kunstdünger soll keinen ökologischen Nachteil bringen.

Die Fakten: In vielen Wasserwerken muss das vor allem auf Kunstdünger zurückzuführende Nitrat mit teuren Verfahren aus dem Wasser geholt werden, damit man dieses überhaupt als Trinkwasser verkaufen darf. Nitrathaltiges Wasser belastet die Gesundheit der Verbraucher, aber auch die Umwelt.

Behauptung 3: Der Ökolandbau in industrialisierten Ländern bringe etwa 20 Prozent weniger Ernte ein als konventioneller Anbau. Dies hätte katastrophale Folgen für die Weltbevölkerung, wenn komplett auf Bio umgestellt würde.

Die Fakten: Tatsächlich bringt die Bio-Landwirtschaft den Kleinbauern in Afrika, Asien oder Südamerika deutliche Ertragssteigerungen. Bis zu 79 Prozent mehr erwirtschaften die Bauern aus nachhaltiger Landwirtschaft.

Behauptung 4: Der erforderliche Flächenbedarf sei im Bio-Anbau höher.

Die Fakten: Die konventionelle Landwirtschaft benötigt vor allem für die Fleischproduktion bzw. für die Gewinnung von Tierfutter extrem viel Fläche. Nur liegt diese zum Großteil nicht bei uns, sondern z. B. in Brasilien – gentechnisch verändertes Soja, soweit das Auge reicht. Ursprünglich war dort wertvoller Regenwald, der insgesamt erheblich an Umfang eingebüßt hat. Nicht nur deshalb wird das Klima vom Bio-Anbau weniger geschädigt. Die Welternährungsorganisation FAO hat festgestellt, dass Öko-Landbau den Klimawandel abmildern und die Wasserversorgung verbessern kann.

Behauptung 5: Dass „Bio“ gesünder ist, sei unbewiesen.

Die Fakten: Die europaweite Studie „Quality Low Input Food“ (QLIF) dauerte vier Jahre, die zugehörigen Daten stammten von 31 Forschungszentren, Unternehmen und Hochschulen – und sie zeigte, dass Bio-Obst und -Gemüse über 40 Prozent mehr Antioxidantien aufweist als konventionelles. Die Unterschiede sind so deutlich, dass bei Bio-Kost vier anstelle der üblicherweise empfohlenen fünf Portionen Obst und Gemüse täglich reichen, um genügend wichtige Inhaltsstoffe zu sich zu nehmen. In Bio-Milch fand man sogar knapp doppelt soviel Antioxidantien und gesunde Fettsäuren wie in konventionell erzeugter.

Lassen Sie sich nicht täuschen! Dass Bio-Lebensmittel gesünder sind und die Umwelt weltweit massiv entlasten, beides ist längst bewiesen.