Multiallergien? Alternative Strategien statt noch mehr Diagnostik

Multiallergien? Alternative Strategien statt noch mehr Diagnostik

Pollen, Nahrungsmittel, Zahnwerkstoffe, Parfüm – Stoffe, gegen die man Allergien entwickeln kann, gibt es viele. Bei manchen Menschen werden es über die Jahre immer mehr, bis sie schließlich nicht mehr ein noch aus wissen. Dann sollte man die „Reset“-Taste drücken … Wenn bei Patienten die Liste der Allergien bzw. echten und vermuteten Unverträglichkeiten immer länger wird, ist es höchste Zeit, so Naturarzt-Chefredakteur Dr. med. Rainer Matejka, „einen dicken Strich zu ziehen und sich erst einmal grundsätzlicher Dinge bewusst zu werden.“

llergien zeigen an, dass Stoffwechsel und Immunsystem des betroffenen Menschen überlastet sind. Unstrittig ist heute, dass Luftverschmutzung, immer neue Chemikalien, zweifellos auch Fertignahrungsmittel eine Rolle in der Ausbreitung der Allergien in den letzten Jahren spielen. Hinzu kommen Schimmelpilzbelastungen in Wohnräumen und Stress aller Art: Störfelder wie Mobilfunk, WLAN & Co, aber auch der „ganz normale“ Stress in Beruf und im zwischenmenschlichen Miteinander. Die Stärkung des „Nervenkostüms“ gehört daher zu den Basismaßnahmen bei Multiallergien. Dabei können Entspannungsübungen helfen, vor allem aber auch Ruhe in jeglicher Form. Regelmäßige sportliche Betätigung trägt ebenfalls dazu bei, das vegetative Nervensystem auszugleichen und damit Stress abzubauen. Allergiker sprechen auch gut auf Behandlung im ursprünglichen Wortsinn an. Dies können sanfte Massagen ebenso sein wie die Akupunktmassage nach Penzel.

In der Ernährung zeigt sich nicht selten: Die Ergebnisse einer Testmethode lassen sich „klinisch“ keineswegs immer bestätigen. Man sollte daher die Diagnostik weder überbewerten noch ausufern lassen. Für die Ernährung des Multiallergikers kommt es darauf an, dass sie insgesamt einen niedrigen „Allergendruck“ aufweist. Allergendruck erzeugen vor allem Eiweiße und exotische Stoffe. Besonders Milch- und Milchprodukte, Nüsse, Getreide und Zitrusfrüchte müssen – neben Fertignahrungsmitteln – heute als Nahrungsmittel mit hohem Allergendruck bezeichnet werden, auch wenn deren Meidung allein keineswegs immer alle Probleme löst. Für eine hypoallergene Kost hat sich ferner als Grundprinzip die Anpassung an die Jahreszeit bewährt, das heißt, es werden nur die Nahrungsmittel verzehrt, die die jeweilige Jahreszeit hergibt.

Therapieformen, die die Selbstregulation verbessern, haben sich ergänzend bewährt, z.B. eine Darmsanierung (idealerweise anhand von diagnostischen Parametern) mit physiologischen Keimen und eine Eigenbluttherapie. „Allergien sind durchaus heilbar“, versichert Dr. Matejka, es brauche dafür allerdings Geduld und Gelassenheit.

Weitere Informationen in Naturarzt 2/2015.

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