Schnupfen: Vorsicht Nasentropfen!

Nasensprays oder Nasentropfen, die eigentlich zur Bekämpfung des Schnupfens eingesetzt werden, können bereits nach fünf Tagen abhängig machen! Und sie rufen selbst chronische Schnupfensymptome hervor.

Abschwellende Nasentropfen enthalten Substanzen, welche die Nasenschleimhaut zusammenziehen und deren Durchblutung erheblich verschlechtern (Sympathikomimetika). Dadurch bekommt man zunächst zwar besser Luft, aber die Schleimhäute degenerieren relativ rasch, trocknen aus, und die Nasenatmung verschlechtert sich. Es tritt ein Gewöhnungseffekt auf, man braucht dann immer mehr Nasenspray und die Nasenschleimhaut stirbt immer weiter ab.

Bei vielen Präparaten tritt außerdem mit dem Abklingen der Wirkung eine reaktive Mehrdurchblutung auf, was die Schleimhäute wieder anschwellen lässt. Beide Effekte zusammen führen zu einer Sucht nach Nasentropfen oder Sprays – und zur chronischen Nasenschleimhautentzündung. Fachleute sprechen von „Rhinitis medicamentosa“. Die Degeneration der Schleimhaut kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass später Feuchtigkeit von außen aufgesprüht werden muss.

Ganzheitlich tätige Therapeuten berichten überdies von Halluzinationen, die als zentral-nervöse Nebenwirkung der Nasentropfen vor allem bei Kindern auftreten sollen. Diese Einschätzung wird auch durch medizinische Literatur gestützt. Insbesondere bei nervlich sensiblen Kindern sei daher Vorsicht mit Nasentropfen geboten.

Weiterhin enthalten abschwellende Nasentropfen Benzalkoniumchlorid. Dieser Konservierungsstoff lähmt die Flimmerhärchen (Zilien) der Nasenschleimhaut, die eigentlich Schadstoffe aus der Nase nach außen befördern sollen. Wenn sie diese Funktion nicht mehr erfüllen können, bekommt man auch aus diesem Grund immer schlechter Luft durch die Nase.

Es gibt zwar auch kortikoidhaltige Nasensprays, bei denen die Gewöhnungseffekte nicht so stark sind wie bei den abschwellenden Nasensprays. Allerdings züchtet man sich durch das Kortison unerwünschte Bakterien und Pilze in die Nase.
Was also tun bei Schnupfen? Finger weg von Nasentropfen! Meist ist „nichts tun“ die einfachste Therapie: Die erschwerte Nasenatmung bessert sich in der Regel von selbst innerhalb von 24 Stunden. Diese Zeit muss der Betroffene unter Umständen seine verstopfte Nase ertragen.

Salzhaltige Nasentropfen und -sprays können die Beschwerden lindern, ebenso Luffa-Nasentropfen. Man sollte sie jedoch nur verwenden, wenn sie kein Benzalkoniumchlorid enthalten.

Wer unbedingt eine freie Nase braucht, z. B. für einen Vortrag, sollte kurz vorher eine Treppe hochlaufen. Durch die Umverteilung des Blutes fällt die Nasenatmung danach oft leichter. Auch die Aufregung hilft: Wenn das sympathische Nervensystem heftig arbeitet, hat es den gleichen Effekt wie die Nasentropfen.

Rotlicht (täglich 10 Minuten), ein temperaturansteigendes Fußbad, Heilkräutertees (Holunder-, Lindenblüten und Kamille) oder gut gewählte homöopathische Mittel (Luffa, Allium cepa, Kalium bichromicum, Acidum nitricum – je nach individueller Symptomatik) sind oft hilfreich.

Auch bei bereits chronisch gewordener Rhinitis können homöopathische Mittel (z. B. Alumina, Luffa, Hydrastis oder Verbascum) helfen. Ein erfahrener Homöopath (Arzt oder Heilpraktiker) sollte das individuell passende Mittel verordnen, sofern der Betroffene nicht selbst über gute Kenntnisse in Homöopathie verfügt.